von Dag Rodewald, Leiter Vertrieb UBS ETFs Deutschland

Schwankungen der internationalen Wechselkurse können für Anleger unangenehme Folgen haben - wenn sie auf eine ausländische Anlageregion setzen und deren Währung gegenüber der Heimatwährung abwertet. Dies galt zum Beispiel Ende Oktober für europäische Anleger mit US-Werten im Depot. Mehrere Tage in Folge verlor der US-Dollar zum Euro an Wert. Die Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft ließ Zweifel daran aufkommen, ob sich die Konjunktur in den USA robust entwickelt. Da gleichzeitig der Stresstest der Europäischen Zentralbank ergeben hatte, dass die meisten Institute für schwere Zeiten gewappnet sind, erhielt der Euro Unterstützung.

Zwar war die Abwertung des US-Dollar im Vergleich zur vorhergehenden monatelangen Rally nur geringfügig - und der Dollar konnte anschließend wieder zulegen. Mittel- bis langfristig können aber Abwertungen von Fremdwährungen ausländischer Anlageregionen die Renditen von Aktieninvestments deutlich beeinträchtigen. Dies bekamen in den vergangenen Jahren insbesondere Anleger zu spüren, die auf den japanischen Aktienmarkt setzten. Zwar legte der Benchmark-Index MSCI Japan als Preisindex vom 2. November 2009 bis zum 31. Oktober 2014 in der lokalen Währung um rund 51 Prozent zu, doch weil der Yen in dieser Zeit gegenüber dem Euro abwertete, erzielten Anleger aus dem Euroraum eine geringere Rendite. So kam die in Euro denominierte Variante des MSCI Japan in diesem Zeitraum nur auf eine Performance von knapp 44 Prozent. Auch im Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate machten sich Währungsschwankungen bemerkbar. So stieg der MSCI Japan vom 31. Oktober 2013 bis zum 31. Oktober 2014 in lokaler Währung um knapp zwölf Prozent, in Euro berechnet lediglich um rund sechs Prozent.

Das Beispiel zeigt, wie wichtig eine Währungsabsicherung sein kann. Immer mehr Investoren suchen deshalb nach einfachen, transparenten und kosteneffizienten Möglichkeiten, Devisenrisiken in ihrem Portfolio zu reduzieren. Physisch replizierende ETFs mit Währungssicherung sind dafür eine nahezu ideale Lösung. Sie bilden ihren jeweiligen Zielindex durch den Kauf der tatsächlich im Index enthaltenen Wertpapiere ab und bieten den Vorteil einer geringen Kostenbelastung.

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Diese ETFs sichern die Fremdwährungen der Indizes in Euro ab, indem sie Fremdwährungstermingeschäfte (Forwards) abschließen. Dabei wird jeder Fremdwährungs-Forward zur Ein-Monats-Forward-Rate verkauft. Der Betrag der verkauften Forwards des letzten Handelstages im Monat entspricht der Marktkapitalisierungsgewichtung der im jeweiligen Standardindex enthaltenen Wertpapiere. Diese werden zwei Handelstage vor dem ersten Kalendertag des Folgemonats in der jeweiligen Währung bewertet. Der gesicherte Gegenwert bleibt über den gesamten Monat konstant. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine gute Absicherung des Wechselkursrisikos und hält gleichzeitig den Aufwand und die Kosten der Absicherung in Grenzen. Die Gesamtrendite setzt sich letztlich aus zwei Komponenten zusammen: aus der Rendite des nicht währungsgesicherten Index in der jeweiligen Referenzwährung und aus dem Gewinn oder Verlust aus dem Verkauf des Forward in der Referenzwährung.

Für Investoren sind währungsgesicherte ETFs damit eine einfache und sichere Möglichkeit, weltweit in Aktien zu investieren, das Fremdwährungsrisiko weitgehend auszuschalten und gleichzeitig die Volatilität zu reduzieren. Bereits jetzt bieten währungsgesicherte ETFs die Möglichkeit, eine breite Palette von Indizes in den wichtigsten Weltwährungen (US-Dollar, Euro, Britisches Pfund, Kanadischer Dollar, Japanischer Yen) gegenüber dem Euro abzusichern - vom MSCI Australia bis hin zum MSCI United Kingdom und zum MSCI USA. Und das Produktangebot dürfte künftig weiter wachsen. Devisenschwankungen verlieren somit bei globalen Aktieninvestments ihren Schrecken.

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Dag Rodewald

Diplom-Volkswirt Rodewald verfügt über eine 17-j.hrige Erfahrung in der Finanzindustrie mit besonderer Expertise in der Betreuung deutscher institutioneller Anleger im Bereich Cash Equities. UBS-ETFs spiegeln das gesamte Spektrum der Expertise von UBS beim indexierten Portfoliomanagement wider. Passive Anlagen sind seit über 30 Jahren eine der Kernkompetenzen von UBS Global Asset Management.