13.40 Uhr - Betrugsvorwürfe des Börsendiensts Viceroy brocken Grenke den größten Kurssturz seit 2001 ein. Die Aktien der Leasingfirma brechen um 19 Prozent ein und sind mit 44,60 Euro so billig wie zuletzt vor sechs Monaten. Viceroy wirft der Firma unter anderem Geldwäsche vor. Grenke war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Dem "Spiegel" zufolge, der auf seiner Webseite über den Fall berichtete, weist die Firma die Vorwürfe zurück. Viceroy gehört dem für umstrittene Börsengeschäfte bekannten Investor Fraser Perring, der in den vergangenen Jahren mit kritischen Analysen zu Wirecard, ProSiebenSat.1 oder Steinhoff für Aufsehen gesorgt hatte.

10.34 Uhr - Eine raschere Erholung von den Pandemie-Folgen als erwartet lässt Anleger bei H&M zugreifen. Aktien des zweitgrößten Modekonzerns der Welt schießen um bis zu 13,5 Prozent nach oben, nachdem der Konzern im dritten Quartal wieder einen Gewinn eingefahren hat. Mit zwei Milliarden Kronen (rund 192 Millionen Euro) lag das Ergebnis vor Steuern zwar noch deutlich unter dem Vorjahreswert, aber zugleich höher als von Analysten erwartet. Weniger Rabatte und eine strikte Kostenkontrolle hätten schon im dritten Quartal die Rückkehr in die Gewinnzone ermöglicht, teilte der schwedische Modehändler mit. Im zweiten Geschäftsquartal hatte der Umsatzeinbruch infolge der Pandemie-Einschränkungen zu einem Verlust geführt.

09.00 Uhr - Vor der Sitzung der US-Notenbank Fed steigt der Goldpreis auf den höchsten Stand seit rund zwei Wochen. Die "Antikrisen-Währung" notiert mit 1966,47 Dollar je Feinunze rund 0,5 Prozent höher, nachdem sie zuvor bis auf 1967,46 Dollar geklettert war. "Gold sieht vor allem aufgrund eines schwächeren Dollars fest aus, und auch die Renditen der US-Schatzpapiere gehen etwas zurück", sagte Edward Meir, Analyst beim Brokerhaus ED&F Man Capital Markets.

08.59 Uhr - Die schwedische Modekette H&M hat sich nach eigener Einschätzung besser als erwartet von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie erholt. Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen vorläufigen Gewinn vor Steuern von rund 2 Milliarden Kronen (umgerechnet gut 190 Millionen Euro). Der Nettoumsatz fiel jedoch im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 50,9 Milliarden Kronen. "Mehr Vollpreisverkäufe in Verbindung mit einer starken Kostenkontrolle ermöglichten es dem Unternehmen, bereits im dritten Quartal in die Gewinnzone zu kommen", teilte der weltweit zweitgrößte Modekonzern mit.

08.40 Uhr - Hauptverantwortlich im Betrugsfall beim Zahlungsabwickler Wirecard sind nach Ansicht von Bankenverbands-Präsident Hans-Walter Peters die Wirtschaftsprüfer. "Auf eine testierte Bilanz muss man sich einfach verlassen können", sagte Peters dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Das ist die Basis für alles Weitere. Darauf haben viele Investoren in Gesprächen mit uns über Wirecard immer wieder verwiesen." Um solche Fälle wie Wirecard künftig zu vermeiden, seien nun schärfere Regeln notwendig. Es darf kein Stein auf dem anderen bleiben", machte Peters deutlich. "Wenn die Prüfer - wie im Fall Wirecard - keinen Zugriff auf alle Daten und Dokumente bekommen, dürfen sie eine Bilanz auch nicht testieren." Bei international tätigen Unternehmen sei es darüber hinaus unabdingbar, dass die Prüfer auch das Auslandsgeschäft intensiv analysierten. Peters nahm den Chef der Finanzaufsicht, Felix Hufeld, in Schutz, der wegen des Skandals ebenfalls in Misskredit geraten ist. "Ich halte es für völlig unangemessen, sich jetzt auf die Bafin und ihren Präsidenten Felix Hufeld einzuschießen. Das wird der Sache nicht gerecht." Die BaFin habe lediglich die Wirecard Bank beaufsichtigt, nicht den gesamten Konzern, da dieser nicht als Finanzholding eingestuft gewesen sei. Es sei notwendig, dass Technologiefirmen, die wie Wirecard im Finanzgeschäft tätig seien, künftig von der Aufsichtsbehörde überwacht werden sollten. "Die Bafin muss ihnen auch vor Ort auf den Zahn fühlen können."

08.29 Uhr - Die Zahl der Genehmigungen für den Wohnungsbau ist im Juli erstmals seit einem halben Jahr gesunken. Die deutschen Behörden gaben grünes Licht für die Errichtung von insgesamt rund 31.200 Wohnungen. Dies waren 1,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Besonders deutlich sank die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser mit 4,4 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern gab es ein Minus von 2,3 Prozent. Ein Anstieg wurde lediglich bei Zweifamilienhäusern mit 15,1 Prozent verzeichnet. Trotz der Delle zu Beginn des zweiten Halbjahres ist der Aufwärtstrend nicht gebrochen. Von Januar bis Juli 2020 wuchsen die Genehmigungen ungeachtet der Corona-Rezession um 5,6 Prozent.

rtr