17.46 Uhr- Volkswagen versüßt den Minderheitsaktionären der Ingolstädter Oberklasse-Tochter Audi den erzwungenen Abschied. Der Wolfsburger Autobauer will eine Barabfindung von 1551,53 Euro je Audi-Aktie zahlen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Die Audi-Aktie notierte zuletzt bei 1050 Euro. Der Übertragungsbeschluss solle in der nächsten ordentlichen Audi-Hauptversammlung gefasst werden, die voraussichtlich im Juli oder im August 2020 stattfinde. Audi soll von der Börse genommen werden. Volkswagen gehören nach früheren Angaben schon 99,64 Prozent an Audi. Die übrigen Anteile liegen vor allem bei Spekulanten, die auf eine lukrative Abfindung gesetzt haben. VW will sie gegen eine Zwangsabfindung aus dem Unternehmen drängen.
17.11 Uhr - Europas Börsen grenzen nach der Schließung von Schulen in Peking ihre Gewinne etwas ein. Der Dax liegt noch 2,9 Prozent im Plus; im Tagesverlauf hatte er zeitweise 4,4 Prozent zugelegt. Der EuroStoxx50 notiert 2,8 Prozent fester, nachdem er zuvor bis zu 4,5 Prozent gewonnen hatte. Staatlichen Medien zufolge sollen in Peking ab Mittwoch Kindergärten und Schulen geschlossen werden. Die Behörden reagieren damit auf einen Ausbruch des neuartigen Coronavirus in der chinesischen Hauptstadt.
16.11 Uhr - Ein Erfolg des Brustkrebsmittels Verzenio bei einer klinischen Studie kommt bei den Aktionären des US-Pharmakonzerns Eli Lilly gut an. Die Aktien legen mehr als zwölf Prozent zu. Das Medikament wird zur Behandlung bestimmter Brustkrebstypen eingesetzt. In der Studie zeigte sich, dass es auch eine Rückkehr des Krebses verhindern kann. "Wenn man davon ausgeht, dass es bei 40 bis 50 Prozent der besonders gefährdeten Patienten zur Prävention eingesetzt wird, entspricht das einem Umsatzplus von etwa zwei Milliarden Dollar", sagte JPMorgan-Analyst Chris Schott.
15.53 Uhr - Die Aktien des Mobilfunkanbieters T-Mobile US geben in einem starken Marktumfeld 2,6 Prozent nach. Der japanische Technologieinvestor Softbank will seine milliardenschwere Beteiligung an der Tochter der Deutschen Telekom verringern.
15.35 Uhr - Die Eröffnungsrede von SAP-Chef Christian Klein bei der Kundenkonferenz hat trotz einer technischen Panne die Analysten überzeugt. Die Aktien des Walldorfer Softwarekonzerns legten am Dienstag vier Prozent zu. Während der Rede brach die Internetseite zusammen, auf der sie übertragen wurde. In seiner Präsentation machte Klein deutlich, dass SAP zwar weiterhin die Anwendung und die Plattform unter seiner Kontrolle halten will. Kunden sollen aber selbst darüber entscheiden, mit welchen Partnern sie im Cloud-Geschäft zusammenarbeiten wollten. Auch zeigte sich das Management offen für eine Zusammenarbeit mit anderen Firmen in Bereichen, in denen SAP nicht zu den zwei führenden Unternehmen gehört. Das Management wolle die Stärken von SAP ausspielen, sagte Citigroup-Analyst Amit Harchandani. Das stehe in Einklang mit seiner positiven Einschätzung des Unternehmens, was Umsatzprofil und Gewinnverbesserung angehe. Die Analysten bei Oppenheimer, Cowen, Credit Suisse und Evercore ISI hoben ihre Kursziele an.
12.55 Uhr - Die Aktien des österreichischen Sensorherstellers AMS legen nach einem Medienbericht über einen möglichen Verkauf der Automotive-Sparte von Osram an der Züricher Börse über sechs Prozent auf 17,0 Euro zu. Die Agentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf interne Dokumente, dass AMS diesen Geschäftsbereich in eine Holding-Struktur überführen will, was ein Verkauf wahrscheinlich mache. Bei AMS war vorerst niemand zu erreichen, Osram wollte sich nicht dazu äußern. Osram-Papiere lagen ein halbes Prozent im Plus.
12.20 Uhr - Gegenwind für Apple aus Europa: Die Aktien des US-Technologiekonzerns müssen vorbörslich einen Teil der Gewinne abgeben, nachdem die EU-Kartellwächter Ermittlungen bezüglich der Dienste App Store und Apple Pay eingeleitet haben. Der Europäischen Kommission zufolge verstoßen die von Apple auferlegten Einschränkungen möglicherweise gegen EU-Wettbewerbsrecht. Untersucht werde die verpflichtende Verwendung von Apples eigenem Kaufsystem sowie die Einschränkungen, iPhone- und iPhone-Nutzer über andere, günstigere Kaufmöglichkeiten außerhalb von Apps zu informieren. Ein zweiter Fall konzentriere sich auf Apples Bedingungen, das Bezahlsystem Apple Pay auf Apps und Internetseiten von Händlern auf iPhones und iPads einzubinden. Apple-Aktien grenzten ihr Kursplus vorbörslich auf 1,1 Prozent ein.
12.00 Uhr - Umstufungen haben am Dienstag die Aktienkurse der Autobauer Daimler und Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) auseinander getrieben. Daimler gewannen unter den Top-Werten im starken Dax (DAX 30) gut vier Prozent, Volkswagen hingegen landeten mit einem Plus von nur 0,40 Prozent am Index-Ende. Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) hatte Volkswagen von "Buy" auf "Neutral" abgestuft. Analyst Horst Schneider befürchtet für das zweite Quartal schwache Ergebnisse der Wolfsburger, die die Markterwartungen drücken dürften. Umgekehrt verhielt es sich bei Daimler: Hier stufte Schneider die Papiere von "Neutral" auf "Buy" hoch. Sie seien nun seine erste Wahl in Deutschland. Er rechnet für das zweite Quartal mit einem Break-even des Cashflow, was deutlich besser wäre als bei Volkswagen und einige Anlegersorgen zerstreuen dürfte.
08.08 Uhr - Der Verkauf von Anteilen des Großaktionärs Kinnevik setzt Zalando zu. Aktien des Modeversenders geben im Frankfurter Frühhandel 2,3 Prozent nach. Das schwedische Unternehmen hatte bei institutionellen Anlegern ein Aktienpaket platziert, das 4,4 Prozent an Zalando entspricht und damit seine Sperrminorität aufgegeben.
rtr/dpa-AFX