Nach der gestrigen Rede von Jerome Powell befürchten Anleger höhere Zinsen als bislang erwartet. Den Märkten versetzte das am Mittwoch zunächst einen Dämpfer. Doch am Nachmittag kann der DAX wieder deutlicher zulegen. Zudem stehen die Zahlen von Adidas, Continental, Brenntag und Symrise im Fokus.
Europas Anleger sind nach Hinweisen auf einen wieder strengeren Zinspfad der US-Notenbank Fed nur mit angezogener Handbremse unterwegs. Der DAX stabilisierte sich nach seinen Verlusten von Dienstag und stand am Mittwochnachmittag 0,4 Prozent höher bei 15.616 Punkten. Am späten Nachmittag kann der DAX sogar wieder deutlicher um 0,7 Prozent auf 15.670 Punkte zulegen. Der EuroStoxx50 rückte um 0,5 Prozent auf 4298 Zähler vor. Die Zinsen würden angesichts der jüngsten Konjunkturdaten wohl kräftiger als erwartet angehoben werden müssen, hatte Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag vor dem Kongress gesagt. "Die Anleger, die sich bereits in der Nähe des Zieleinlaufs wähnten, müssen also noch länger ausharren", sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets. Es sehe nun danach aus, dass die US-Notenbank erst bei 5,75 Prozent oben angekommen sein werde. Für die Fed-Sitzung am 22. März wird an den Terminmärkten nun eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte erwartet.
Nach Hinweisen des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf einen wieder strengeren Zinspfad warten die Investoren an der Wall Street auf weitere Impulse. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung am Mittwoch 0,1 Prozent höher bei 32.872 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 blieb kaum verändert bei 3988 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,2 Prozent auf 11.553 Punkte vor.
Powell hatte am Dienstag die Aktienmärkte mit der Aussage erschüttert, dass die Zinsen angesichts der jüngsten Konjunkturdaten wohl kräftiger als erwartet angehoben werden müssen. Diese Stellungnahme hat er auch in der fortgesetzten Anhörung am Mittwoch wiederholt. Für den Abend ist der Fed Konjunkturbericht Beige Book geplant. Nach Arbeitsmarktdaten des privaten Anbieters ADP warten die Investoren zudem auf die offiziellen Zahlen der US-Regierung. "Leider kommen die Daten erst am Freitag, deshalb ist der Markt etwas unruhig", sagte Art Hogan, Chefstratege beim Vermögensverwalter B. Riley.
Bei den Unternehmen legen unter anderem Sportartikelhersteller Adidas, Chemikalienhändler Brenntag, Autozulieferer Continental und Duft- und Aromenhersteller Symrise Zahlen vor.
Dabei verkündet Adidas eine Dividendenkürzung und die Aktie gibt nach. Hier lesen Sie unsere aktuelle Einschätzung zu der Sport-Aktie.
Brenntag will hingegen seine Dividende erhöhen und einen Aktienrückkauf starten. Mehr dazu gibt es hier.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch
Anleger legen sich Aktien von Continental ins Depot. Der Autozulieferer hat den Betriebsgewinn trotz massiver Kostenerhöhungen überraschend gesteigert. Die Papiere waren mit einem Plus von bis zu 7,4 Prozent auf ein Zwölf-Monats-Hoch von 78,08 Euro größter Dax-Gewinner.
Dahinter zeigen sich am Mittwochnachmittag auch die Papiere von Infineon mit plus 2,58 Prozent und Bayer mit plus 2,04 Prozent stark.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren unter Anderem die Papiere von Sartorius 2,17 Prozent, Vonovia 1,25 Prozent und Siemens Healthineers 1,18 Prozent.
(Mit Material von Reuters)