Wer "etwas Besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß, als permanent die Kapitalmärkte zu verfolgen", der findet im MuP Horizont 10 (FV) respektive im bereits 2008 aufgelegten Mutterfonds die Lösung. Davon ist Dr. Peter Henrich überzeugt. Im Interview erläutert der Geschäftsführer bei Moltrecht & Partner (MuP), wie die Entwicklung des Fonds verlief und was man sich für die Zukunft erwartet.

Erläutern Sie uns doch kurz Ihr Unternehmen.


Peter Henrich: Wir sind seit 1978 in Essen ansässig und bestehen aus zwei eigenständigen Gesellschaften mit identischem Gesellschafterkreis. Die Moltrecht & Partner Asset Management GmbH verwaltet unsere Dachfonds. Sie hat ausschließlich institutionelle Kunden. Die Privatkunden betreuen wir im Ladenlokal unseres Moltrecht & Partner Fonds- und Finanz-Centers.

Wieso investieren Sie in Ihrem Fonds in Investmentfonds?


Henrich: Durch die Kleidung eines Fondsdepots in einen Dachfondsmantel ergeben sich zahlreiche Vorteile. In den Fonds verwalten wir unser eigenes Vermögen und ermöglichen unseren Kunden, diese auch zu nutzen. Die Konzentration auf Investmentfonds stammt aus der Erkenntnis, dass es zuverlässiger funktioniert, erfolgreiche Investment-Manager beziehungsweise deren Fonds zu identifizieren und mit statistischen Methoden auf ihr Verhalten in der Zukunft zu schließen, als dies bei Einzel-Wertpapieren (zum Beispiel Aktien) der Fall ist. Wir setzen dabei auf einen quantitativen Analyseprozess, der auf unserer in mehreren Jahrzehnten aufgebauten Fondsdatenbank und einer selbst entwickelten Analyse-Software basiert.

Kommen wir zum Horizont 10 (FV). Wie hat er sich seit seinem Bestehen entwickelt?


Henrich: In den knapp zwei Jahren seit Auflegung verzeichnete der Fonds einen Zuwachs von mehr als 20 Prozent. Dabei betrachten wir nicht nur die Performance, sondern auch das Risiko. Die Volatilität (Maßzahl für das Risiko) unseres Fonds lag seit Auflegung bei etwa 12 Prozent, während MSCI-Weltindex, DAX und Euro Stoxx 50 mit ungefähr 22 - 26 Prozent ein doppelt so hohes Risiko aufwiesen. Trotz halber Schwankungsbreite ist es uns im Jahr 2020 sogar gelungen, die drei Indizes zu schlagen.

Und wie verlief die Corona-Zeit? Oder konkreter: Wie haben Sie in dieser Zeit agiert?


Henrich: Mit dem Einbruch haben wir durch Verkäufe unsere Liquiditätsreserve erhöht und diese dann schrittweise in die Segmente investiert, die wir für die Corona-Gewinner hielten (Gesundheitswesen, Internet …). Das hat dazu geführt, dass wir - obwohl wir zu Beginn der Aufschwungphase noch unterinvestiert waren - insgesamt ein besseres Ergebnis erzielen konnten als die Märkte.

Hier erfahren Sie mehr zur Vermögensverwaltung.

Das heißt, Sie sind positiv in das Jahr 2021 gestartet?


Henrich: Ja, mit mehr als zehn Prozent seit Jahresanfang. Allerdings haben wir angesichts zunehmender Inflationsangst und steigender Zinsen etwas "den Fuß vom Gas genommen". Im März wurde aus Vorsichtsgründen der Tech-Bereich halbiert und dafür in mehrere lange vernachlässigte Value-Aktienfonds und den Rohstoffbereich investiert. Auch wenn der Markt derzeit wieder die Wachstumskarte spielt, sind wir sicher, so auf einer solideren Basis zu stehen.

Welche Vorteile bieten Sie gegenüber ETFs?


Henrich: Es geht hier um eine aktive Vermögensverwaltung, das Portfolio wird den Marktgegebenheiten laufend angepasst. ETFs dagegen sind quasi "dumm" - sie können nicht auf Veränderungen im Markt reagieren, da sie lediglich einen Index nachbauen. Entscheidend ist, welchen Index man wählt. Im Nachhinein weiß natürlich jeder, was gut gewesen wäre. Wer zum Beispiel im Frühjahr 2000 auf den Euro Stoxx 50 gesetzt hat, musste sich mehr als 15 Jahre lang über Verluste ärgern, während sich etwa der MSCI China verdreifachte.

Schauen wir in die Zukunft: Was erwarten Sie in den kommenden Monaten?


Henrich: Auf den Kapitalmärkten wird es eher etwas holpriger. Wenn die Zinsen weiter steigen sollten, werden viele Aktien mit hohen Bewertungen Probleme bekommen. Daher sind wir ja in die niedriger bewerteten Marktsegmente gewechselt.

Und das bedeutet für den Horizont 10 (FV)?


Henrich: Eine kurzfristige Prognose ist immer schwierig, wir machen auch keine kurzfristigen "Wetten". Wir sind langfristig denkende Investoren, zumal wir auch unser eigenes Vermögen in dem Fonds verwalten. Wir haben ihn bewusst nach dem idealen Anlagezeitraum (in Jahren) benannt: "Horizont 10". Wir sind schwerpunktmäßig im Aktienmarkt investiert, da wir für diesen Zeitraum dort wesentlich höhere Renditen erwarten, als sie beispielsweise am Rentenmarkt oder gar mit Sparanlagen erzielbar wären.