Seit dem Kurseinbruch in der Vorwoche infolge eines dubiosen Internetberichts hat sich der Wirecard-Kurs damit um insgesamt mehr als ein Fünftel erholt. Er war nach Vorwürfen zur Geschäftspraxis bis auf 31,88 Euro abgestützt. Davor hatten die Papiere mehr als 42 Euro gekostet.
Analystin Heike Pauls von der Commerzbank hatte den Bericht jüngst als eine Leerverkaufs-Attacke ohne Substanz bezeichnet. Bei Leerverkäufen leihen sich Spekulanten Papiere, um sie sofort wieder zu verkaufen und setzen darauf, dass sie die Anteile billiger zurückkaufen können. Die Differenz ist dann der Gewinn.
Ein Händler verwies an diesem Mittwoch zudem auf eine Kooperation zwischen Wirecard und dem US-Kreditkartenkonzern Visa : Das TecDax-Unternehmen (TecDAX) bietet eine neue Prepaid-Visa-Karte an. Dem Händler zufolge ist das zwar eigentlich keine kursbewegende Neuigkeit, doch stimme das nach dem jüngsten Rückschlag zuversichtlich. Es signalisiere eine intakte Zusammenarbeit zwischen Visa und Wirecard. Es habe bei einigen Anlegern nach dem dubiosen Bericht durchaus Fragezeichen gegeben.
Wirecard-Chef Markus Braun sprach zudem in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg von einem "sehr guten" Start ins Jahr 2016. Der für den Kurssturz verantwortliche Internetbericht habe keine Auswirkungen auf das operative Geschäft. Den Ausblick für 2016 bezeichnete er als eher konservativ.
Braun hatte bereits kurz nach dem Kurseinbruch bei seinen jüngsten Aktienkäufen weiter nachgelegt. Er ist seit Anfang 2002 Vorstandschef der Wirecard AG und hatte in der Vergangenheit immer wieder Papiere des Unternehmens gekauft. Er ist seit einiger Zeit einer der größten Aktionäre.
dpa-AFX