Der Kurs der Wirecard-Aktie hatte in den vergangenen Monaten deutlich angezogen. Ende der vergangenen Woche hatten die Papiere bei 56,27 Euro den bislang höchsten Stand ihrer Geschichte erreicht. Trotz der aktuellen Kursverluste sind sie immer noch mehr als ein Viertel mehr wert als nach dem Kurseinbruch im Februar dieses Jahres infolge eines Berichts des "Manager Magazins".

In diesem waren Fragen hinsichtlich der Bilanzierung des Unternehmens aufgeworfen worden, die denen des selbst ernannten Research-Dienstes und Finanzspekulanten Zatarra ähnelten. Zatarra war mit Blick auf Wirecard im Februar 2016 in Erscheinung getreten. In der Folge ging es bis auf ein Zwischentief bei 29,40 Euro im März desselben Jahres nach unten. Seither hat Wirecard an der Börse rund 3 Milliarden Euro an Wert hinzugewonnen.

Mit einem Marktwert von mittlerweile fast sieben Milliarden Euro zählt der Konzern zu den wertvollsten Unternehmen im TecDax und ist an der Börse damit fast so viel Wert wie die Lufthansa .

Die endgültigen Geschäftszahlen für das erste Quartal wertete Analyst Harald Heider von der DZ Bank derweil positiv. Wirecard habe über ein starkes Umsatz- und Ertragswachstum berichtet und den Jahresausblick bestätigt.

Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet der Vorstand weiterhin mit einem positiven Ergebnis. Demnach soll der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 382 bis 400 Millionen Euro steigen.

Analyst Jean Beaubois von der Privatbank Berenberg hält die Unternehmensprognosen aber für zu vorsichtig. So sei der Konzern im ersten Quartal aus eigener Kraft stärker gewachsen, als es der Jahresausblick impliziere. Zudem komme die Integration der übernommenen Citi Prepaid Card Dienste schneller voran als gedacht. Der Analyst rechnet mit einer Anhebung des Jahresausblicks noch vor der Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Quartal, die im August ansteht.

dpa-AFX