Manchmal ist es kein gutes Zeichen, wenn sich Firmenchefs über Aktienkurse äußern. Wirecard-Boss Markus Braun stellte zuletzt in einem Handelsblatt-Interview eine Marktkapitalisierung von 100 Milliarden Euro in Aussicht, wodurch sich der Kurs noch einmal gut vervierfachen müsste. Aktuell sehen wir nach dem steilen 2018er-Anstieg von 93 auf in der Spitze 199 Euro eher eine obere Top-Bildung unterhalb der 200er-Marke.
Eine solch kann zumindest kurz- oder mittelfristig mit einem passenden Derivat begleitet werden. Höchst lukrativ erscheint ein lediglich noch sechs Wochen laufender Wirecard-Capped-Put. Der steigt in dieser kurzen Zeit um 24 Prozent, wenn der DAX-Aufsteiger am 16. November bei maximal 200,00 Euro notiert. Bezogen auf die Haltedauer wäre das eine Rendite von annähernd 500 Prozent per annum.
Angesichts einer Basis bei 220,00 Euro liegt der Break-even der Position bei 203,90 Euro. Darüber würden sich Verluste einstellen. Wie sollte beim Stop-loss-Management verfahren werden? Da es schwierig ist, einen auf das Derivat selbst bezogenen Stoppkurs zu definieren, stellen wir auf die Wirecard-Aktie auf.
Schließt diese an einem Handelstag über 203,00 Euro (bisheriger Rekord 196,75 Euro) oder steigt intraday über 205,00 Euro, wird die Reißleine gezogen. Zur Einordnung: das bisherige Tief des Derivats lag am 4. September, als Wirecard das Intraday-Rekordhoch bei 199,00 Euro markierte, bei 1,36 Euro, also 16 Prozent unter dem aktuellen Niveau.
Name | Wirecard-Capped-Put |
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WKN | PX1YW9 |
Aktueller Kurs | 1,59 € / 1,61 € |
Basis/Cap | 220,00 €/200,00 € |
Laufzeit | 16.11.18 |
Stoppkurs | siehe Text |
Zielkurs | 2,00 € |
Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.
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