Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 28.05.2019 erstmals online

In den vergangenen Monaten hat sich die von der Baader Bank vertretene Ansicht eines weniger negativ als befürchteten makro-politischen Hintergrunds bewahrheitet. Diesen Schluss lassen aus Sicht der deutschen Investmentbank sowohl der Nachrichtenfluss als auch die erzielte Performance zu.

Gleichzeitig zeige das jüngste Aufflammen politischer Spannungen, dass mehrere Risikofaktoren bisher nur nach hinten verschoben, aber nicht gelöst wurden, und sich die Fundamentaldaten nur sehr selektiv verbessert haben, wie es in einer aktuellen Studie heißt. Vor diesem Hintergrund prognostizieren die Analysten für den Sommer einen schwierigeren Aktienmarktausblick und sie gehen davon aus, dass die jüngste Volatilität eine klassische "Verdauungsphase" eingeläutet hat.

Bei der Positionierung konzentriert sich die Baader Bank vor diesem Hintergrund weiterhin auf qualitativ hochwertige Einzeltitel, die zuletzt entweder aufgrund eines überproportional starken Kursrückgangs oder dank verbesserter Fundamentaldaten wieder attraktiv geworden sind. Zudem geht man bei der Aktienselektion opportunistisch vor. Dabei wird nach wie vor eine breit diversifizierte Portfoliostruktur angestrebt, weil die Experten befürchten, dass sich zyklische und politische Gegenwinde letztendlich als anhaltendes Thema erweisen könnten.

Für das zweite Halbjahr 2019 erwartet die Baader Bank daher, dass die Aktienmärkte einem erneuten Abwärtstest unterzogen werden und es in diesem Kontext sinnvoll ist, defensiven Standardwerten mit Wachstumschancen zuzuwenden.

Für das so genannte Top Stock Ideas-Portfolio steht seit der Auflage am 07. Januar 2013 ein Plus von 175,6 Prozent zu Buche. Das entspricht einem relativen Performancevorsprung gegenüber dem STOXX Europe 600 Index von 113,2 Prozent. Derzeit besteht dieses Depot aus 16 Einzeltiteln, nachdem seit Mitte Dezember mit der Software AG, Kühne & Nagel, Symrise und Dürr vier Werte gestrichen wurden und fünf Aktien neu hinzukommen sind.

Diese neuen Mitfavoriten stellen wir auf den nachfolgenden Seiten näher vor. Drei davon stammen aus Deutschland und zwei aus der Schweiz. Sie verfügen laut den Kurszielen über 18 Prozent bis 78 Prozent an Luft nach oben.

Auf Seite 2: Krones





Krones-Aktie



Einer der Neulinge in der Top-Aktienideen-Liste der Baader Bank ist Krones. Die Kaufempfehlung für den Hersteller von Verpackungs- und Abfüllanlagen ist mit einem Kursziel von 85,00 Euro versehen. Das verspricht bei einem aktuellen Kurs von 72,15 Euro im Idealfall einen Anstieg von 17,8 Prozent.

Nach Ansicht des zuständigen Analysten Peter Rothenaicher ist bei dem SDAX-Vertreter die jüngst bekanntgegebene Senkung der mittelfristigen Unternehmensprognose im Aktienkurs eingepreist. Die Aktie sei nach der stark unterdurchschnittlichen Entwicklung der vergangenen zehn Monate attraktiv bewertet.

Auf Basis der Baader-Schätzungen für das Geschäftsjahr 2020 wird Krones mit einem KGV von rund zwölf und einem Multiplikator beim Unternehmenswert zum EBIT von unter acht bewertet. Die Bewertungsmultiplikatoren bieten damit laut Rothenaicher mehr als 20 Prozent Abschlag gegenüber dem Zehnjahres-Durchschnitt. Auf einem abgezinsten Cashflow-Bewertungsmodell kommt Rothenaicher sogar auf einen fairen Wert von 105,00 Euro.

Zur Geschäftsentwicklung heißt es, das erste Quartal sei gemischt ausgefallen. Das Management habe aber die Prognose für das Geschäftsjahr 2019 mit einer Zielmarge von sechs Prozent bestätigt. Die Ergebnisspanne dürfte sich 2020 und 2021 deutlich erhöhen. Allerdings hat das Umfeld laut den Verantwortlichen eine Senkung bei der mittelfristigen Zielvorgabe bei der Vorsteuergewinnspanne von acht Prozent auf sechs bis acht Prozent erforderlich gemacht. Beim organischen Wachstum werden nunmehr mittelfristig drei bis fünf Prozent angestrebt statt der zuvor genannten fünf Prozent.

Für Rothenaicher stellt Krones aber nach wie vor eine zuverlässige und langfristige Wachstumsstory dar. Angesichts der stetig steigenden Nachfrage nach verpackten Getränken wachse der entsprechende Anlagenmarkt bei sehr begrenzter Zyklizität stetig. Krones biete ein zuverlässiges Geschäftsmodell mit einer sehr starken Bilanz (43 Prozent Eigenkapitalquote, signifikanter Nettoliquidität). Aufgrund des relativ defensiven Charakters in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld stuft der Analyt Krones als Top Pick im deutschen Maschinenbau/Industrie-Segment ein.

Den angepassten Gewinn je Aktie sieht man von 2018 bis 2020 von 5,76 Euro auf 6,17 Euro steigen. Bei der Dividende sollen für 2019 unverändert 1,70 Euro je Anteilsschein an die Aktionäre fließen und für 2020 dann 1,90 Euro.

Charttechnik



Mit dem Aktienkurs von Krones ging es von März 2000 bis Juni 2018 von 9,10 Euro auf 121,10 Euro nach oben. Die Performance im genannten Zeitraum konnte sich folglich sehen lassen. Unter dem Strich hat der Wert aber schon seit dem zweiten Quartal 2015 an Kursdynamik eingebüßt und durch die seit Juli 2018 erlittenen Verluste ist der zuvor gültige Seitwärtstrend nach unten hin verlassen wurde. Charttechnisch von zentraler Bedeutung ist es vor diesem Hintergrund, das bisherigen Jahrestief von 67,00 Euro zu verteidigen.



Profil



Die Krones AG plant, entwickelt und fertigt Einzelmaschinen sowie schlüsselfertige Anlagen für alle Bereiche der Abfüll- und Verpackungstechnik und die Getränkeproduktion. Damit gilt die Gesellschaft als einer der weltweit führenden Konzerne der Branche. Zu den Abnehmern gehören internationale Unternehmen aus den Bereichen Getränke-, Lebensmittel- sowie Chemie- und Pharmaindustrie.

Das Unternehmen bietet vom Bau von Getränkefabriken bis hin zur Auslieferung der fertigen Produkte sämtliche Services aus einer Hand. Um Produktionsabläufe verbessern zu können, arbeitet der Konzern eng mit seinen Kunden zusammen und entwickelt individuell abgestimmte Produkte und Dienstleistungen. Zusätzlich zu seinen Produkten bietet Krones im After-Sales-Bereich ein umfangreiches Serviceangebot, das die weltweite Montage, Inbetriebnahme, Wartung oder den Umbau von Anlagen umfasst.

Auf Seite 3: Zooplus





Zooplus-Aktie



Ein weiterer Neuling in der Top-Aktienideen-Liste der Baader Bank ist Zooplus. Dem Online-Händler für Heimtierprodukte billigt man als Kursziel 140,00 Euro zu. Gemessen an der aktuellen Notiz von 103,40 Euro verspricht das einen Anstieg von 35,4 Prozent für den Fall, dass die Wette aufgeht.

Für den zuständigen Analysten Volker Bosse stellt das Bewertungsniveau von Zooplus nach den ermutigenden Ergebnissen des ersten Quartals 2019 eine gute Kaufgelegenheit dar. Positiv auf die Bewertungsrelationen könnte sich eventuell ein möglicher Börsengang des US-Konkurrenten Chewy (Umsatz 3,5 Milliarden Dollar) auswirken. Zooplus selbst sei im Online-Heimtiernahrungshandel angesichts eines Marktanteils von mehr als 50 Prozent sowie einer Kundenbindungsrate von 94-95 Prozent hervorragend positioniert.

Auf dem aktuellen Kursniveau handele der Titel mit einem Multiplikator beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz von 0,35 für 2020. Das stelle einen 50-prozentigen Rabatt auf den historischen Multiplikator dar und einen Abschlag von 70 Prozent auf den Bewertungsdurchschnitt der Vergleichsgruppe. Kurzfristig leide zwar die Margenentwicklung unter Investitionen in die Neukundengewinnung (Marketing), Software/IT und Logistik. Aber aus Sicht von Baader ist beim aktuellen Kursniveau zu viel eingepreist und die Erwartungen des Marktes scheinen die Talsohle erreicht zu haben.

Das Unternehmen hatte im ersten Geschäftsquartal den Vorsteuerverlust auf 4,5 Millionen Euro verringert und damit die Erwartungen von Baader Helvea erfüllt. Der Umsatzanstieg belief sich mit 363 Millionen Euro auf 12,5 Prozent. Das positivste Detail des Zahlenausweises sei die kräftige Verbesserung der Bruttomarge um 110 Basispunkte auf 28,2 Prozent vor dem Hintergrund des guten Umsatzwachstums mit Eigenmarken sowie des geringeren Anteils verlustbringender Aufträge.

Das Unternehmen erwarte für das Geschäftsjahr unverändert einen Umsatz von 1,53 bis 1,584 Milliarden Euro und ein Vorsteuerergebnis von -5 bis +15 Millionen Euro. Zooplus bleibe im Investitionsmodus und räume Umsatz Priorität vor Margen ein. Ein ermutigendes Zeichen sei in diesem Zusammenhang die Zunahme der Neukunden um 15 Prozent. Die Umsatzentwicklung sollte sich in diesem Jahr beschleunigen, so die Baader Bank.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Zooplus kann von Juli 2009 bis Mai 2017 einen starken Anstieg von 12,50 Euro auf 199,00 Euro vorweisen. Die letztgenannte Bestmarke konnte im Zuge eines zweiten Anlaufs im Jahr 2018 aber nicht mehr getoppt werden und anschließend folgte eine Korrekturbewegung. Dadurch existiert seit Mai 2018 ein Abwärtstrend, der auch nach wie vor als intakt einzustufen ist. Um die Chance auf dessen Ende erhalten zu können, ist es wichtig, nicht mehr unter das bisherige Jahrestief von 91,60 Euro zu fallen.



Profil



Die Zooplus AG ist eine Unternehmensgruppe, die als Online-Händler für Heimtierbedarf europaweit tätig ist.Die angebotenen Produkte werden Online im deutschsprachigem Heimatmarkt sowie Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Großbritannien und Polen angeboten. Darüber hinaus ist das Unternehmen in weiteren europäischen Märkten aktiv. Die umfangreiche Produktpalette mit über 8.000 Produkten beinhaltet Tierfutter (Trocken- und Nassfutter oder auch Futterbeigaben wie Kauknochen, Snacks u.a.) und Zubehör wie Kratzbäume für Katzen, Käfige und Hundekörbe in unterschiedlichsten Preis- und Qualitätskategorien.

Neben Fremdmarkenprodukten werden auch die Eigenmarken Cosma, Smilla, Rocco und Catessy vertrieben. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Kunden im Rahmen eines Internetmagazins kostenfreie Informationen zur Tierhaltung, zur Behandlung von Tiererkrankungen sowie Diskussionsforen, Blogs und interaktive Features. Zooplus betreibt in Deutschland sowie in den Niederlanden zentrale Warenhäuser, die eine zügige Belieferung der europaweiten Kunden in verschiedenen Ländern ermöglichen.

Auf Seite 4: Sulzer





Sulzer-Aktie



Der nächste Neuzugang in der Top-Aktienideen-Liste der Baader Bank kommt mit der Sulzer AG aus der Schweiz. Das Kursziel ist in diesem Fall auf 140,00 Schweizer Franken festgezurrt. Das heißt, gemessen am aktuellen Kurs von 96,90 Franken traut man den Anteilsscheinen des Schweizer Industriekonzerns einen Anstieg von 44,5 Prozent zu.

Bei Sulzer besteht nach Ansicht des zuständigen Analysten Reto Amstalden Aussicht auf eine nachhaltige Erholung der Gewinne, was nicht in den Kursen eingepreist sei. Angesichts einer stärker als erwartet ausgefallene Wachstumsdynamik bei den Aufträgen im ersten Quartal 2019 und der jüngsten Akquisition bei Sulzer Chemtech könnte die Gesellschaft nicht nur die Unternehmensprognose für das Auftragswachstum 2019 bei der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse im Juli 2019 anheben, sondern auch die Steigerung des Wachstums- und Gewinnprofils des Geschäftsportfolios fortsetzen.

Für 2019 rechne Sulzer mit einem organischen Auftragswachstum von zwei bis fünf Prozent. Die Vorgaben zum Umsatzwachstum sehen ein Plus von drei bis fünf Prozent vor und bei der EBITA-Marge einen Wert von rund zehn Prozent. Die Schätzungen von Baader Helvea belaufen sich auf vier Prozent bzw. auf 10,3 Prozent.

Angesichts von Vorlaufzeiten von bis zu einem Jahr im Anlagengeschäft (rund 1/3 des Umsatzes) und der verbesserten Marge in Kombination mit weiteren Kosten- und M&A-Vorteilen gebe es eine hohe Visibilität mit Blick auf eine nachhaltige und strukturelle Gewinnverbesserung in den Jahren 2019 und 2020. Vor dem Hintergrund ist die Bewertung laut Amstalden etwa gemessen am Multiplikator beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA mit dem rund achtfachen moderat. Denn der eigene historische Durchschnitt betrage rund neun und jener der Vergleichsgruppe derzeit mehr als das Zehnfache.

Trotz struktureller Vorteile (Kosteneinsparungen plus erfolgreiche Akquisitionsstrategie mit rund zehn Akquisitionen in den vergangenen drei Jahren) scheine der Markt das Erholungspotenzial und das nachhaltige Niveau des Öl- und Gasgeschäfts von Sulzer (rund 35 Prozent des Umsatzes, davon rund zwei Drittel im wenig zyklischen Downstream-Geschäft) zu unterschätzen. Das gelte insbesondere in Bezug auf Mengen- und Preiseffekte im Pumpenausrüstungsgeschäft von Sulzer (rund zehn Prozent des Umsatzes).

Nach der starken Unterauslastung der Öl- und Gasindustrie zwischen 2015 und 2017, einem Rückgang der konventionellen Ölförderfelder um fünf bis zehn Prozent p.a. sowie vor dem Hintergrund eines steigenden Ölbedarfs sollte sich die Ausgabeneigung der Öl und Gasindustrie in den Jahren 2019 und 2020 weiter erholen.

Charttechnik



In den vergangenen 20 Jahren hatte der Aktienkurs von Sulzer von März 2003 bis November 2007 seine beste Zeit. Denn nach einem zuvor seit September 2000 erlittenen Einbruch ging es da mit der Notiz von 13,60 Franken auf 190,60 Franken steil nach oben. Seit einigen Jahren ist aber letztlich nicht mehr als ein volatiler Seitwärtstrend zu konstatieren und aktuell kostet der Titel nicht mehr als bereits im Jahr 2006. Folglich sendet die Charttechnik aktuell keine Kaufsignale.



Profil



Die Sulzer AG ist eine weltweit tätige Industriegruppe. Kernkompetenzen sind Oberflächentechnologien und -services, Services und Reparaturen für thermische Turbomaschinen, Pumpen und zugehörige Services wie auch Komponenten und Services für Trennkolonnen und statisches Mischen. Des Weiteren bietet das Unternehmen Brennstoffzellensysteme für Einfamilienhäuser an.

Auf Seite 5: Clariant





Clariant-Aktie



Der zweite Neuzugang aus der Schweiz in der Top-Aktienideen-Liste der Baader Bank ist die Clariant AG. Die Kaufempfehlung für den Spezialchemiekonzern ist mit einem Kursziel von 33,50 Schweizer Franken versehen. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 18,78 Franken hält man einen Anstieg von 78,4 Prozent für möglich.

Die Aufnahme dieser Aktie in die Top-Pick-Liste erfolgte am 30. April. Aus Sicht des zuständigen Analysten Markus Mayer wird Clariant aufgrund der spätzyklischen Natur des Katalysator- und Ölchemiegeschäfts über dem Marktwachstum wachsen. Darüber hinaus sollten der positive Produktmix-Effekt und die Verbesserung der Bruttomarge aufgrund von Produktpreissteigerungen bei gleichzeitig niedrigeren Rohstoffkosten bei Oil & Mining Services, Care Chemicals sowie Coating and Paints das Ergebniswachstum ankurbeln.

Mayer führt insgesamt sechs Gründe an, die für ein Investment sprechen: Erstens dürfte es in den nächsten zwei Jahren zu einer weiteren Umsatz- und Margenerholung in der Geschäftseinheit Catalysts kommen. Zudem sei zweitens mit einer weiteren Umsatz- und Margenerholung bei Oil and Mining Services zu rechnen sowie drittens einem zusätzlichen Synergiepotenzial aus der Clariant & SABIC-Verbindung.

Viertens könnten Portfolioveränderungen (Verkauf von Teilen der Pigmente und Masterbatches von Clariant) zusammen mit Plänen des neuen CEO eine Neubewertung auslösen. Fünftens sei die Bewertung von Clariant mit einem Multiplikator von rund acht beim Unternehmenswert zum EBITDA relativ günstig, und außerdem könnte SABIC sechstens seine Beteiligung an dem Schweizer Konzern weiter erhöhen.

Die Schätzreihe für den angepassten Gewinn je Aktie sieht für den Zeitraum 2018 bis 2021 wie folgt aus: 1,46, 1,56, 1,69 und 1,85 Franken. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 10,15. Bei der Dividende rechnet man für die Geschäftsjahre 2019 bis 2021 mit Zahlungen von 0,55 Franken, 0,59 Franken und 0,65 Franken je Aktie.

Charttechnik



Der Kurs von Clariant gab von Januar 2000 bis März 2009 von 70,31 Franken auf 3,71 Franken nach. In der Spitze reichte es anschließend bis Januar 2018 zu einer Erholung bis auf 29,38 Franken. Doch seitdem musste der Wert wieder Kursterrain hergeben und wichtig ist es derzeit zur Vermeidung von neuen charttechnischen Schäden, das Vorjahrestief von 17,65 Franken nicht zu unterschreiten.



Profil



Die Clariant AG ist ein weltweit führender Hersteller von Fein- und Spezialitätenchemikalien. Zum Portfolio gehören Farben, Oberflächenstrukturen und Veredelungschemikalien. Seit seiner Gründung legt Clariant den Fokus auf kontinuierliche Expansion und beliefert mit seinen Produkten fast ausschließlich weiterverarbeitende Industrien, darunter die Branchen Automobil, Bau, Elektronik, Kunststoff, Pflanzenschutz, Pharma und Waschmittel.

Auf Seite 6: Wirecard





Wirecard-Aktie



Beim fünften neuen Mitfavoriten in der Top-Aktienideen-Liste der Baader Bank handelt es sich um Wirecard. Die Kaufempfehlung für den Zahlungsdienstleister ist mit einem Kursziel von 230,00 Euro garniert. Das heißt, man wittert bei dem DAX-Mitglied gemessen am aktuellen Kurs von 159,60 Euro die Chance auf ein Aufwärtspotenzial von 44,1 Prozent

Von Seiten des zuständigen Analysten Knut Woller heißt es, Wirecard sei solide in das erste Quartal 2019 gestartet. Die Beschleunigung des organischen EBITDA-Wachstums sowie die sequentielle Erholung des Transaktionsvolumenwachstums waren aus seiner Sicht die wichtigsten Erkenntnisse, welche auch die Anhebung der Unternehmensprognose von Anfang des Jahres unterstützten.

Wirecard habe 2015-2017 ein organisches EBITDA-Wachstum von 26-27 Prozent p.a erzielt und 2018 ein organisches EBITDA-Wachstum von 34 Prozent. Mit einem Plus von 40 Prozent habe sich das organische EBITDA-Wachstum im ersten Quartal 2019 weiter beschleunigt. Darüber hinaus habe sich das Transaktionsvolumenwachstum mit plus 22 Prozent im vierten Quartal 2018 auf plus 37 Prozent im ersten Quartal 2019 verbessert.

Die Softbank-Partnerschaft dürfte die starke Wachstumsdynamik in den kommenden Jahren verstärken: Mit der Einladung zur Hauptversammlung im Juni habe Wirecard einen ersten Einblick in ihre Erwartungen an die kürzlich angekündigte Partnerschaft mit Softbank gegeben. Wirecard sehe demnach ein Gewinnpotenzial aus der Softbank-Partnerschaft (die globalen Portfoliounternehmen von Softbank, Marktzugang in Japan und Südkorea sowie die Entwicklung gemeinsamer neuer Produkte und Dienstleistungen) in den nächsten fünf Jahren in einer Größenordnung von 209-273 Millionen Euro.

Darüber hinaus denke das Unternehmen darüber nach, einen erheblichen Teil des aius der Partnerschaft resultierende Mittelzuflusses von rund 900 Millionen Euro für Aktienrückkäufe zu verwenden, da man über überschüssige Liquidität verfüge.

Die Bewertung der Aktie sei angesichts der beeindruckenden organischen EBITDA-Wachstumsraten anspruchslos. Angesichts der laufenden Ermittlungen der Behörden in Singapur bleibe ein Rest an Unsicherheit bestehen. Aufgrund dieses verbleibenden Unsicherheitsfaktors hält Woller an den Zielmultiplikatoren von 8,0x beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz und von 27,0x beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA fest. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass die Schätzungen der Baader Bank ein bis zwei Prozent über dem Konsens in Bezug auf das EBITDA in den Jahren 2019 bis 2021 liegen.

Charttechnik



Nach herben Kursverlusten in den Jahren 2001 und 2002 gelang es den Aktien von Wirecard von November 2002 bis September 2018 den Turbo einzuschalten. Jedenfalls wurde die Notiz im genannten Zeitraum von 0,35 Euro auf 197,00 Euro nach oben katapultiert. Eine negative Presse führte seit dem letztgenannten Rekordhoch bis August 2017 zu einer Korrektur bis auf 94,96 Euro. Das inzwischen ist der Wert dabei, diese Scharte wieder auszubügeln und wenn es gelingt, das Januar-Zwischenhoch von 167,80 Euro zu überwinden, würde sich das Chartbild schon wieder viel besser präsentieren, als das wegen der skizzierten Korrekturbewegung noch kürzlich der Fall gewesen ist.



Profil



Die Wirecard AG ist einer der führenden internationalen Anbieter elektronischer Zahlungs- und Risikomanagementlösungen. Weltweit unterstützt Wirecard über 20.000 Kunden aus unterschiedlichen Branchen bei der Automatisierung ihrer Zahlungsprozesse und der Minimierung von Forderungsausfällen. Die Wirecard Bank AG bietet Konten- und Kreditkarten-Dienstleistungen sowohl für Geschäfts- als auch Privatkunden und ist Principal Member von VISA, MasterCard und JCB und als Kreditkarten-Acquirer weltweit aktiv.

Der Internetbezahldienst Wirecard ermöglicht Konsumenten sicheres Bezahlen bei Millionen von MasterCard Akzeptanzstellen. Zusätzlich können registrierte Nutzer in Echtzeit untereinander Geld versenden oder empfangen. Darüber hinaus bietet die Wirecard-Gruppe über die eigene Bank Lösungen in den Bereichen Corporate Banking, Prepaid- bzw. Co-branded-Karten- sowie Konten-Produkte; sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden.