Die Aktionäre des Online-Bezahldienstleisters Wirecard brauchen Nerven wie Stahl. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Vorwürfe um mögliche Manipulationen in der Bilanz gegeben. Wirecard hatte die Vorwürfe stets als unbegründet zurückgewiesen - und tatsächlich gibt es bislang keinen Grund, an Wirecards Aussagen zu zweifeln.

Das "Manager Managzin" berichtete nun am Mittwoch über eine "ominöse Forderungsposition" in der Bilanz für 2015. Demnach habe eine als Forderungen verbuchte Summe von etwa einer Viertelmilliarde Euro weder von Wirecard noch von Analysten erklärt werden können. Wirecard wies die Vorwürfe umgehend als haltlos zurück. Die Bilanz sei von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young testiert. Die durchlaufenden Posten seien altbekannt.

An der Börse sorgte der Magazin-Bericht trotzdem für Aufsehen. Die Wirecard-Aktie rauschte am Mittwoch in den Keller, erholte sich im Tagesverlauf aber etwas. Am Donnerstag stehen die Titel indes wieder unter Beschuss.

Die Analysten der DZ Bank bekräftigten trotz der neuen Vorwürfe ihre Kaufempfehlung. Der dargestellte Fall beleuchte ein bekanntes Phänomen bei Wirecard. Derzeit sehe man keinen Grund, die Prognosen zu revidieren.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion





Einschätzung der Redaktion



Die Wirecard-Aktie steht immer wieder im Kreuzfeuer von Short-Spekulanten, die auf fallende Kurse spekulieren. Teils wurden dabei auch schon Betrugsvorwürfe laut. Jüngst hat die Finanzaufsicht BaFin sogar Anzeige wegen Kurs-Manipulationen bei der Aktie des Zahlungsabwicklers erstattet. Wir haben bislang keinen Grund, an der Bilanz von Wirecard zu zweifeln. Die Wirecard-Aktie bleibt kaufenswert. Allerdings müssen die Aktionäre wohl auch in Zukunft mit hohen Kursschwankungen rechnen.

Kursziel: 55,00 Euro

Stoppkurs: 37,90 Euro