Ausgangssituation und Signal



Die Notierungen des Zahlungsdienstleisters Wirecard gehen schwächer in den Handel. Der kräftige Kurseinbruch seit September (von 159,80 Euro bis zu 107,80 Euro) beträgt 33 Prozent. Am Dienstagmorgen liegen die Notierungen von Wirecard, eine Stunde nach Handelsbeginn, bei 111,50 Euro und damit um 2,2 Prozent tiefer als am Vortag.

Letztmalig hatten wir den Titel am 12. November besprochen. Unsere Ansage von damals: "Ob die kurzfristige Unterstützung bei 115,80 Euro hält, darf angezweifelt werden …". Zwischenzeitlich notieren die Titel darunter. Denn die Gerüchte um Bilanz-Manipulationen lasten weiterhin auf den Notierungen und ziehen damit Short Seller (Leerverkäufer; insbesondere Hedgefonds) auf den Plan. Und die Gefahr ist noch nicht gebannt.


Die Charts im Detail



Was die mittelfristige Ausgangslage anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- und Monatschart weiter. Dabei visualisiert die 200-Tagelinie (blaue Kurve) das Trendverhalten in geglätteter Form. Und dieser Trend zeigt bereits seit Jahresbeginn seitwärts. Dabei liegt die bisherige Schwankungsbreite der Kurse zwischen 86 Euro und 170,70 Euro und zeugt damit von der hohen Volatilität der Wirecard-Notierungen. Noch aber ist der langfristige Aufwärtstrendkanal intakt. Dieser findet sich blau schraffiert im Monatschart eingezeichnet. Im Monatschart ebenalls ersichtlich: Das bisherige Allzeithoch bei 199 Euro. Dieses wurde im Jahre 2018 erreicht.

Eine externe Sonderprüfung der Wirecard-Bücher in Asien ist noch am Laufen. Klar ist: Solange das Unternehmen nicht für Transparenz sorgt und die Vorwürfe um Bilanz-Manipulationen ausgeräumt sind, solange könnten sich Short-Angriffe, wie Mitte Oktober erlebt, jederzeit wiederholen. Eine solide charttechnische Unterstützung ist um 100 / 106 Euro zu erwarten. Fallen die Kurse darunter, so wäre dies ein Verkaufssignal mit einem nachfolgenden Kursziel um 86 Euro; siehe Wochenchart.

Andererseits kann ein positives Ergebnis der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft das Unternehmen entlasten und für einen schnellen Kursauftrieb sorgen. Dann wären Preise um 200 Euro (den Höchstkursen des Vorjahrs) möglicherweise flott wieder erreicht. Das Papier eignet sich derzeit bestenfalls für spekulativ orientierte (Day)Trader. Eine mögliche Strategie: Man baut auf den Unterstützungsbereich um 100 Euro und fährt eine Long-Strategie. Dabei könnte bei etwa 98 Euro ein erster Stop-Losskurs platziert werden. Etwaige (Buch)gewinne könnten dann zeitnah durch ein Anziehen des Stop-Losskurses abgesichert werden.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Nachfolgendes Long-Derivat aus dem Hause der Emittentin Morgan Stanley zielt auf steigende Kurse bei den Aktien von Wirecard ab. Der Hebel beträgt aktuell 5,6 und der Basispreis liegt gleichauf mit der Knockoutschwelle bei 92,52 Euro. Trader sollten das eingesetzte Kapital gering halten und unbedingt mit einem Stop-Losskurs agieren.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 143,90
Oberes Ziel 1 125,15
Unteres Ziel 1 106,70
Unteres Ziel 2 86,00


Trading-Ideen

Trading-Idee
Basiswert WIRECARD AG
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN MC027E
Emittent Morgan Stanley
Laufzeit endlos
Basispreis 92,52
Knock-Out-Schwelle 92,52
Hebel 5,63
Kurs in EUR 2,03


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Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de