Ausgangssituation und Signal
Die Notierungen der im DAX gelisteten Wirecard AG steigen zum Wochenschluss hin um zeitweilig 30 Prozent und liegen gegen 11 Uhr bei 95,95 Euro ( 12%). Damit bewegen sich die Kurse erneut unterhalb ihrer psychologisch bedeutsamen 100-Euromarke. In der laufenden Handelswoche scheiterte die Chartkurve am Widerstand bei 111,53 Euro.
Die 21-Tagelinie (grüne Kurve) zeigt nach unten und zeugt damit von einer intakten kurzfristigen Abwärtsbewegung. Die Kurse bewegen sich aktuell knapp 20 Prozent unterhalb dieses gleitenden Durchschnitts (siehe Grafik unterhalb des Tagescharts). Auch wenn das charttechnisch auf eine überkaufte Marktsituation hindeutet, so sollte das in der aktuellen Marktschwäche nicht überbewertet werden: Der Titel bleibt kurzfristig weiterhin gefährdet.
Die Charts im Detail
Mittelfristig betrachtet bewegt sich die Wirecard-Aktie seit Anfang 2019 in einem volatilen Seitwärtstrend zwischen 83 und 170 Euro - die Aktie ist ein Paradies für (Day)Trader. Die 200-Tagelinie (blaue Kurve) mit ihrem nahezu waagrechten Verlauf zeugt vom vorherrschenden Seitwärtstrend. Wichtig wäre es jetzt, dass zumindest die 100er-Marke zurückerobert werden würde. Dann käme als nächstes Kursziel der Bereich um 120 / 133 Euro (200-Taageslinie) ins Spiel. Ein Unterschreiten der 83,50er-Linie wäre als Verkaufssignal zu bewerten.
Achtung: Eine externe Sonderprüfung der Wirecard-Bücher in Asien ist noch am Laufen. Die Prüfung durch KPMG soll am 22. April fertiggestellt sein. Laut einer ersten Stellungnahme durch das Wirtschaftsprüfungsunternehmen seien bislang keine Unstimmigkeiten aufgefallen. Ein positiver Prüfungsbericht würde das Unternehmen entlasten und für einen möglicherweise weiteren Kursauftrieb sorgen.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Wirecard AG: Ein Paradies für (Day)Trader. Wer auf einen positiven Ausgang der Sonderprüfung wetten möchte, baut sich im Bereich um 100 eine erste Anfangsposition auf und stockt diese in Zeiten der Erholung auf. Etwaige (Buch)gewinne sollten dabei zeitnah durch ein Anziehen des Stop-Losskurses abgesichert werden.
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de