Die Wirecard-Aktie hat zuletzt deutlich zugelegt. Es mehren sich die Anzeichen, dass Teile des Konzerns verkauft werden können: "Es haben sich bereits eine Vielzahl von Investoren aus aller Welt gemeldet, die Interesse am Erwerb des Kerngeschäfts beziehungsweise der davon unabhängigen und eigenständig erfolgreich am Markt agierenden Geschäftsbereiche haben", so Insolvenzverwalter Michael Jaffe. Offenbar gehen Anleger nun davon aus, dass sie mit der Aktie von diesem Zusammenhang profitieren können, das Papier legt deutlich zu.
Allein: Dies ist die Sicht der Aktien-Investoren. Wirecard hat aber auch noch eine Anleihe ausstehen. Deren Kurs liegt derzeit bei rund 20 Prozent (Anleihen-Kurse werden in Prozent notiert). Die Anleihe-Investoren gehen offenbar davon aus, dass sie kaum noch Geld sehen werden. Denn sie haben theoretisch einen Anspruch auf die Rückzahlung der kompletten Nominale von 100 Prozent. Beim aktuellen Kurs aber glauben sie, dass sie nur ein Fünftel ihres Investments erhalten. Das ist insofern bemerkenswert, weil Anleihen in der Rangliste der Gläubiger vor den Aktien stehen. Das bedeutet: Erst wenn die Anleihen-Investoren zu 100 Prozent ihr Geld bekommen würden, stünde ein etwaig verbleibender Rest für Aktionäre zur Verfügung.