Das "Handelsblatt" hatte bereits am Sonntag darüber berichtet. Die Staatsanwaltschaft wollte sich am Montag nicht dazu äußern, Wirecard nahm ebenfalls keine Stellung.
Eine Sprecherin der Wirtschaftszeitung wies die Vorwürfe im "Handelsblatt" zurück: "Es gab keinerlei geheime Absprachen von Journalisten der FT mit Short-Sellern oder anderen Dritten, was den Inhalt oder den Veröffentlichungszeitpunkt von FT-Artikeln über Wirecard betrifft." Wirecard habe die Londoner Zeitung in einem über die Anwaltskanzlei Herbert Smith Freehills übermittelten Schreiben aufgefordert, bis auf weiteres nicht mehr über das Unternehmen zu schreiben und stattdessen eine interne Untersuchung über ein mögliches Fehlverhalten in der Redaktion zu starten, berichtete das "Handelsblatt".
Eine Reihe von kritischen Berichten der "FT" seit Anfang des Jahres hatte die Wirecard-Aktie immer wieder abstürzen lassen. Das Unternehmen und die deutsche Finanzaufsicht BaFin hegen den Verdacht, dass sich Leerverkäufer das zunutze gemacht haben. Die BaFin hatte Leerverkäufe mit Wirecard-Aktien im Frühjahr sogar für zwei Monate verboten. Dem "Handelsblatt" zufolge hatte die "Financial Times" einen weiteren Bericht über Wirecard geplant und dem Unternehmen dazu einen Fragenkatalog zukommen lassen. In einem mitgeschnittenen Telefonat erzählt ein britischer Investor einem Geschäftspartner von einem Bericht, der innerhalb von 48 Stunden in der "FT" erscheinen werde und den er für eine millionenschwere Spekulation gegen Wirecard nutzen wolle.
rtr