Auf dem Börsenparkett drängelten sich die Zalando-Manager, Banker, Händler und Journalisten zwischen Zalando-Schachteln, Turnschuhen und hochhackigen Pumps. "Das letzte Mal, dass hier auf dem Parkett mehr Journalisten als Händler waren, war während der Eurokrise. Bei einem Börsengang habe ich das zuletzt bei der Telekom erlebt", sagte Robert Halver, Händler bei der Baader-Bank.
Mit einem Erlös von 605 Millionen Euro ist Zalando auch so der größte Börsengang in Deutschland in diesem Jahr - für genau einen Tag: am Donnerstag will Rocket Internet mit der Erstnotiz 1,6 Milliarden Euro einsammeln. Zalando hatte 28,1 Millionen Papiere in einer Spanne von 18 bis 22,50 Euro angeboten, trotz Überzeichnung die Aktien aber einen Euro unter dem möglichen Höchstpreis zugeteilt. Das ließ für den Kurs zum Börsenstart noch Luft nach oben. Die Altaktionäre - allen voran der schwedische Investor Kinnevik und die Berliner Internet-Investoren Oliver, Marc und Alexander Samwer - geben beim Börsengang keine Aktien ab.
Die Bedingungen für Börsengänge sind derzeit günstig wie nie, weil institutionelle Investoren wegen der niedrigen Zinsen verzweifelt auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten sind. "Richtig Glück haben Anleger gehabt, die Zalando-Aktie bekommen haben und sie heute morgen direkt wieder verkauft haben. Die konnten sich über einen schönen, schnellen Zeichnungsgewinn freuen", sagte ein Händler.