Wobei das nicht nur eine kurze Episode ist. Vielmehr geht es sowohl mit dem Preis für physischem Gold als auch mit den Kursen der Goldaktien schon seit dem Vorjahr nach oben. Ein mit dem Ziel der Diversifikation des Portfolios eingegangenes Investment hat sich folglich bezahlt gemacht.
Geht es nach Sprott Asset Management, dann können Gold und Goldaktien auch weiterhin ausspielen. Dazu muss man wissen, dass der kanadische Investment-Manager Mitte Januar rund 11,3 Milliarden Dollar verwaltete. Folglich handelt es sich um eine der größten Investmentfirmen, die sich auf den Bergbausektor konzentriert.
Das wiederum für zu zwei daraus resultierenden Folgeerkenntnissen. Sprott Asset Management verfügt im Rohstoffsegment und insbesondere im Edelmetallbereich über sehr viel Branchen-Knowhow. Das verhilft zu engen Kontakten zu den Managementteams der Branchenvertreter sowie zu einem detaillierten Verständnis des Minengeschäfts.
Allerdings besteht wegen der skizzierten Fokussierung aber auch die Gefahr, Rohstoffe und Edelmetalle mitunter etwas zu positiv zu beurteilen, weil man etwas voreingenommen sein könnte, weil man damit sein Geld verdient.
Das tiefgründige Fachwissen ist aber unbestritten und so ist es nun einmal momentan so, dass es aufbauend auf den derzeitigen Branchendaten etliche Grafiken gibt, die den Sektor als Investments in einem guten Licht erscheinen lassen.
BÖRSE ONLINE hat die von Sprott Asset Management jüngst in einem Webinar gezeigten Charts durchgeforstet und davon zehn herausgesucht, die besonders eindrucksvoll zeigen, was aktuell für Gold und für Goldaktien spricht. Nachfolgend zeigen wir diese Schaubilder zusammen mit einigen Erläuterungen.
Starke Goldpreis-Bilanz seit Ende 1999
Dem ersten Chart ist die Entwicklung des Goldpreises in den vergangenen 20 Jahren zu entnehmen. Demnach ist es laut den Berechnungen von Sprott Asset Management so, dass Gold von Ende 1999 bis Ende 2019 auf ein Plus von im Schnitt 8,66 Prozent p.a. kam.
Mit diesem Ergebnis hat man beispielsweise den S&P 500 Total Return Index klar abgehängt, denn der hat im genannten Zeitraum den Angaben zufolge nur ein geringeres Plus von durchschnittlich 6,06 Prozent erzielt. Für den US Aggregate Bond Index beziffert Sprott zudem den Anstieg auf 5,0 Prozent p.a. und für den US-Dollar auf -0,28 Prozent.
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Allerdings soll folgendes nicht unerwähnt bleiben. Gut gelaufen ist es für Gold insbesondere von Ende 1999 bis Ende 2010 gelaufen. Denn da ergab sich ein Plus von im Schnitt Prozent. Von Anfang 20110 bis Ende 2019 brachte das Edelmetall dagegen nur einen marginalen Anstieg von Prozent durchschnittlich 0,73 Prozent zustande.Aus Sicht von Gold-Gegnern hat Gold damit im abgelaufenen Jahrzehnt schlicht und einfach klar schlechter abgeschnitten als viele andere wichtige Assets. Gold-Fans dürften dagegen vermutlich die Chance auf Nachholbedarf ableiten und auf womöglich wieder bessere Zeiten im neuen Jahrzehnt.
Niedrigzinsumfeld vorteilhaft für Gold
Die überzeugende Entwicklung im Vorjahr sowie der ebenfalls geglückte Auftakt in das neue Jahr dürften dabei die Gold-Fans darin bestärken, das sie mit ihrer Sichtweise richtig liegen. Wobei die Rechnung vermutlich sogar ganz einfach ist. Und zwar sind dem Goldpreis dann auch weiterhin gute Chancen auf steigende Notierungen zuzutrauen, falls es bei dem zuletzt vorherrschenden Marktumfeld bleibt.
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Damit spielen wir insbesondere auf die Zinslandschaft ab. Diese ist geprägt von einer niedrigen Realverzinsung und nach dem jüngsten Renditerutsch ist diese neuerdings sogar wieder negativ. Historisch betrachtet hat sich der Goldpreis bei so einer Konstellation gut geschlagen.Dieses traditionelle Verhalten ist auch leicht nachzuvollziehen. Denn zum einen spricht so ein Niedrigzinsumfeld für einige Probleme im volkswirtschaftlichen Umfeld und zum anderen fällt die Tatsache weniger negativ ins Gewicht, dass Gold selbst keine Zinsen abwirft, wenn auch festverzinsliche Produkte nichts bringen.
Zentralbanken als Netto-Goldkäufer
Als eine wichtige Stütze für den Goldpreis hat sich in der jüngeren Vergangenheit die wieder deutlich gestiegene Nachfrage nach den Gold-ETFs erwiesen. Reges Interesse kommt aber auch aus einer ganz anderen Ecke. Und zwar ist es so, dass die Zentralbanken global zuletzt das zehnte Jahr in Folge als Nettokäufer von Gold aufgetreten sind.
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Laut Sprott Asset Management sind deren Goldbestände 2019 um 650 Tonnen gestiegen. Das entspricht demnach dem zweithöchsten jährlichen Volumen, nachdem es 2018 sogar 656 Tonnen waren. Wie der kanadische Investment-Manager dazu ausführt, kauften die Notenbanken damit rund 20 Prozent der weltweiten Minenproduktion.Hoffnung für Goldaktien dank historische Performance-Vergleiche
Damit kommen wir nun auch schon zu den Goldaktien und damit zu einem Segment, das gemessen am VanEck Vectors Junior Gold Miners ETF seit dem im April 2011 markierten Zyklushoch bis Ende 2019 um gut 70 Prozent gefallen ist. Aus der Sicht von Sprott Asset Management sind durch diesen Rückgang Goldaktien derzeit mit einem deutlichen Bewertungsabschlag behaftet.
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Außerdem erinnern die kanadischen Edelmetallexperten daran, dass Goldminenaktien basierend auf geschichtlichen Erfahrungen die Fähigkeit haben, während signifikanter Korrekturen bei US-Aktien Alpha zu generieren, was nichts anderes heißt, als das es da dann gelingt, besser abzuschneiden als der Gesamtmarkt.Profil
Wie die vierte Grafik zeigt, gab es seit 1996 nur zwei Perioden mit einer ausgedehnten inversen Performance zwischen dem NYSE Arca Gold Miners-Index (GDM) und dem S&P-500-Index. Und zwar von 1996 bis 2002 sowie von 2012 bis heute. In der ersten Periode brachen die Goldtitel ein, als die Internetblase bis März 2000 in vollem Umfang in Schwung kam. Dann aber, als der S&P 500 Index anschließend um 52 Prozent fiel, verdreifachten sich die Goldaktien. Wiederholt sich die Geschichte, konnte es demnächst vielleicht wieder zu einer markanten Outperformance kommen.Goldaktien mit Nachholpotenzial gegenüber dem Goldpreis
Wie zuvor bereits angedeutet, bezeichnet Sprott Asset Management Goldaktien allgemein als unterbewertet, wobei das aus Sicht der Experten nicht nur im Verhältnis zu US-Aktien gilt, sondern auch im Vergleich mit dem Goldpreis selbst.
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Unter Verweis auf die fünfte Grafik führen die Edelmetall-Kenner aus, dass seit 2008 die relative Bewertung von Goldaktien im Verhältnis zu Goldbarren gemessen am Durchschnitt der vergangenen 25 Jahre um 75 Prozent gefallen ist. Das Verhältnis des Philadelphia Gold and Silver Index (XAU) zum Kassagold habe ein Vierteljahrhundert lang bis 2008 im Durchschnitt das 0,2497-fache betragen. Zum 31.12.2019 habe sich dieses Verhältnis aber nur noch beim 0,0705-fachen bewegt.Goldangebot als potenzieller Treiber für Goldpreis und M&A-Aktivitäten
Eine vorteilhafte Entwicklung hat Sprott Asset Management auch auf der Angebotsseite ausgemacht. Warum man zu diesem Schluss kommt, verdeutlicht die sechste Grafik.
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Denn laut dieser bewegt sich die Lebenserwartung der Minen im Goldsektor auf dem niedrigsten Stand seit mehr als 30 Jahren. Außerdem sin die großen Goldfunde zuletzt deutlich zurückgegangen. Ein rückläufiges Goldangebot könne den Goldpreis mittel- bis langfristig aber in die Höhe treiben und die Aktivitäten an der Fusionsfront unterstützen.Kauf von Goldreserven günstiger als deren Erschließung
Wie bereits angedeutet, gehen die Analysten bei Sprott Asset Management nicht nur davon aus, dass ein steigender Goldpreis sich in besseren Betriebsergebnissen der Goldminen-Produzenten niederschlagen kann. Wobei das noch nicht in den aktuellen Aktienkursen der Branchenvertreter eskomptiert sei.
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Zum anderen könnte das auch den bereits angesprungenen M&A-Zyklus in dem Sektor weiter anschieben, auch weil die Minenbetreiber darauf aus seien, ihre abgebauten Reserven zu ersetzen.Profil
Jedenfalls sei es rund 35 Prozent günstiger, sich Goldreserven über den Erwerb eines Konkurrenten einzukaufen, als selbst neue Goldreserven zu suchen und zu erschließen. Wobei noch hinzukommt, dass bei einem Kauf von bereits nachgewiesenen Reserven die mit der Exploration verbundene Unsicherheit verringert wird und ein Aufstocken der Bestände über einen Zukauf auch schneller geht.Infineon-Aktie
Warum es aus der Sicht von Vorstandsteams ebenfalls Sinn macht, intensiv über M&A-Aktivtäten nachzudenken, verdeutlicht die acht Grafik. Denn diese zeigt eine extreme Bewertungskluft zwischen den kleineren börsennotierten Unternehmen, die sich noch in der Explorations- oder frühen Entwicklungsphase befinden, im Vergleich zu den gestandenen Goldproduzenten. Angesichts dieser Tatsache macht das Übernahmeaktivitäten attraktiv, so Sprott Asset Management.
Ein neuer M&A-Zyklus hat bereits begonnen
Streng genommen ist es nach der Einschätzung von Sprott Asset Management sogar so, dass ein neuer M&A-Zyklus bereits begonnen hat. Jedenfalls hätten im Vorjahr einige Schwergewichte aus der Branche bereits eine Welle an M&A-Aktivitäten im Goldsektor angestoßen.
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Es sei davon auszugehen, dass dieser Trend im Jahr 2020 auch die kleinen und mittleren Produzenten erfasst. Wie es weiter heißt, dürfte dieser M&A-Zyklus voraussichtlich mehrere Jahre dauern. Wobei gestärkte Unternehmensbilanzen diese Prognose untermauerten. Hinzu kommen, dass die Führungsteams der Unternehmen in den vergangenen Jahren qualitativ aufgestockt worden seien und auch institutionelle Investoren mehr Einfluss auf die Branchenvertreter mit dem Ziel ausübten, dass bessere Ergebnisse erwirtschaftet werden.Infineon-Aktie
Der zehnte und letzte Chart kommt zwar nicht von Sprott Asset Management, sondern vom Indexbetreiber S&P Dow Jones Indices, er ist deswegen aber nicht weniger interessant. Und zwar geht es um den S&P/TSX Global Gold Index, der Goldaktien aus Kanada, den USA, Südafrika und Peru umfasst. Am Montag ist dieses Kursbarometer mit 287,53 Punkten auf neue Zwischenhochs geklettert.