Der JPMorgan - US Growth Fund des US-amerikanischen Fondsanbieters J.P. Morgan Asset Management ist ein waschechter Wachstumsfonds. Das bedeutet, dass die beiden Fondsmanager Giri Devulapally und Joseph Wilson überwiegend in US-Wachstumsaktien investieren, die sich durch ein großes Marktpotenzial und ein gutes Kursmomentum auszeichnen, wie Wilson es formuliert. Die betreffenden Unternehmen sollten zudem gut gemanagt sein - "und dies sollte auch zukünftig so bleiben".

Die Grundannahme hinter der Strategie basiert auf der Überzeugung, dass eine langfristige Outperformance erzielt werden kann, wenn in Unternehmen investiert wird, die in den nächsten drei bis fünf Jahren ein deutlich höheres Wachstum als die Markterwartungen erzielen können. Solches Wachstum ergebe sich beispielsweise "durch strukturelle Abkopplungen von klassischen Marktmodellen, die es den Unternehmen ermöglichen, die Markterwartungen zu übertreffen - etwa wegen des demografischen oder kulturellen Wandels, dem technologischen Fortschritt und auch regulatorischen Veränderungen". So versuchen die Manager, "langfristige Ungleichgewichte bei Angebot und Nachfrage festzustellen". Beispielsweise auch aufgrund von Änderungen der demografischen Trends oder des kulturellen Verhaltens.

"Die Strategie sollte in Zeiten, in denen Fundamentaldaten belohnt werden und sowohl Wachstum als auch Dynamik positiv sind, eine deutliche Outperformance erzielen", sagt Wilson. In weniger günstigen Marktumfeldern werde die Risikobereitschaft hingegen vermindert, indem die Positionsgrößen reduziert werden, um die Abwärtsvolatilität zu begrenzen.

Auf der Suche nach Wachstum


Um Unternehmen mit solchen Wachstumsaussichten zu finden, durchsuchen die Fondsmanager "unterstützt durch fünf erfahrene Researchanalysten für Large-Cap-Growth-Aktien und einen weiteren Spezialisten für wachstumsstarke Nebenwerte" das Universum des Russell 1000 Growth Index mithilfe eigens entwickelter quantitativer Filter hinsichtlich Gewinnrevisionen, Bewertung und besagtem Kursmomentum.

Als Essenz des Analyseprozesses werden rund 150 bis 200 Unternehmen ausgesiebt, die grundsätzlich für ein Investment infrage kommen. Diese werden im Anschluss eingehend qualitativ analysiert bezüglich ihrer langfristigen Wachstumschancen, ihrer Wettbewerbsdynamik, der Attraktivität des Geschäftsmodells, der Bilanzstärke und des Potenzials für Margenexpansion. Abschließend werden die dadurch gewonnenen Erkenntnisse dann mittels Unternehmensbesuchen, Analystenmeetings und Branchenkonferenzen verifiziert, um schließlich zu einem eng gefassten Portfolio aus 60 bis 90 Einzelaktien zu kommen.

Die aktuellen Favoriten


"Besonders überzeugt sind wir nach wie vor von den Sektoren Technologie, Nicht-Basiskonsumgüter und Finanzdienstleistungen", erklärt Wilson. "Im Cloud Computing mögen wir beispielsweise Namen, die Rechenfunktionen bieten, die die zunehmende Verwendung von Cloud-Software und E-Commerce-Transaktionen unterstützen. Darüber hinaus sehen wir die Hersteller von Halbleitergeräten als einzigartige Franchise-Unternehmen mit wettbewerbsfähigen Burggräben, die jeden einzelnen Aspekt eines Megatrends ermöglichen." Und sonst? "Ein Finanzunternehmen, das wir bevorzugen, wäre beispielsweise Mastercard", so der Fondsmanager weiter.

Die Top Five des Fonds lesen sich im Moment wie die Champions League der Techaktien: Apple, Tesla, Amazon, Microsoft und Facebook. Insgesamt macht der Technologiebereich zurzeit knapp 37 Prozent des Fondsvermögens aus. Daneben sind aber auch die Bereiche zyklische Konsumgüter (24%), Gesundheitswesen und Industriebetriebe (je 11%) prominent vertreten. Knapp die Hälfte der investierten Unternehmen gehören zu den sehr Großen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 100 Milliarden Dollar, die andere Hälfte steckt in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 10 und 100 Milliarden Dollar. Das Barvermögen liegt bei niedrigen 3,7 Prozent.

Es gibt allerdings auch Segmente, die Devulapally und Wilson weniger interessant finden: "Derzeit sind wir vom Versorgungs- und Energiesektor am wenigsten überzeugt, da das Risiko- / Ertragsprofil in anderen Marktbereichen attraktiver erscheint." Überdies haben sie Positionen in ausgewählten Unternehmen, "die bereits eine längere Zeit eine Outperformance verzeichnet haben, reduziert, und Positionen in Unternehmen erhöht, in denen sich eine Verbesserung der Fundamentaldaten abzeichnet und wo der Markt dies allmählich belohnt".

Attraktive Performance


Mit ihrer Strategie haben die beiden Manager mit ihrem Fonds konsequent die Growth-Welle genutzt und auf Sicht von drei Jahren eine durchschnittliche Jahresperformance von 26,5 Prozent erzielt (per 30.11.2020). Die durchschnittliche Jahresrendite über die letzten fünf Jahre kann sich mit 21,07 Prozent ebenfalls sehen lassen. Die Volatilität des Wachstumsfonds ist der Anlagestrategie entsprechend erhöht und liegt über fünf Jahre bei 19 Prozent. BÖRSE ONLINE bewertet den Fonds insgesamt mit FondsNote 1.

Das Risikomanagement, das für viele Anleger auch eine Rolle spielt, ist beim JPMorgan - US Growth Fund in den Anlageprozess integriert, wie Wilson erläutert. "Es ist ein disziplinierter Prozess, der vom Portfoliomanagement sowie vom Compliance-Team überwacht wird. Wir bemühen uns, das aktienspezifische Risiko durch das fundierte Unternehmenswissen zu reduzieren, über das das Investmentteam verfügt. Darüber hinaus bemühen wir uns, das Portfolio über Unternehmen und Sektoren hinweg zu diversifizieren, um das Risiko einer Konzentration auf ein Unternehmen oder einen Sektor zu verringern." So dürfen die Gewichtungen von Unternehmen im Portfolio "normalerweise nicht mehr als +/- 5,0 Prozent zum Verhältnis im Russell 1000 Growth Index abweichen" und die Sektorgewichte seien im Vergleich zur Benchmark auf +/-10,0 Prozent begrenzt. Überdiees gibt es, wie die Fondsmanager noch anfügen, speziell für europäische Anleger auch eine Fondsvariante, bei der das Währungsrisiko des US-Dollars eliminiert wird.

Ausblick 2021


In ihrem Ausblick auf 2021 gehen die Fondsmanager von einer Rückkehr zur Normalität aus. "Das heißt, Arbeitnehmer werden wieder in die innerstädtischen Bürozentren zurückkehren. Restaurants, Kultur- und Sportveranstaltungen werden wieder mit voller Kapazität agieren können. Und Konsumenten können wieder physisch die Annehmlichkeiten des Einzelhandels, von Reisen und Events genießen."

Allerdings werde die "neue Normalität" nicht den Normalzustand, den wir kannten, widerspiegeln, da sich in der Pandemie einige Trends durchgesetzt hätten, die auch weiterhin eine größere Rolle spielen werden ¬- beispielsweise Food-Delivery-Services, Home Office und virtuelle Meetings, E-Commerce und elektronische Zahlungen bis hin zur virtuellen "Telemedizin".

"Einige dieser Trends werden sich unserer Meinung nach langfristig durchsetzen und bestehen bleiben", sagt Wilson, schränkt aber ein, dass die Bedeutung dieser "Nutznießer" der Pandemie- und Lockdown-Zeiten sicherlich erst einmal zurückgehen und das Wachstum der Unternehmen sich zunächst verlangsamen werde. "Auf der anderen Seite werden die Unternehmen, die von der Pandemie stärker betroffen waren, im nächsten Jahr von der Expansion der Weltwirtschaft besonders profitieren", ist er zuversichtlich.

Die größten Risiken, die dem Fonds drohen könnten, sehen die Fondsmanager schließlich in einem Szenario, indem Growth hinter Value zurückbleibt. "Da es sich um einen Stilfonds für "Growth-Aktien" handelt, wäre ein Marktumfeld, in dem die Wachstumscharakteristika nicht vom Markt honoriert werden, wie beispielsweise im ersten Quartal 2016, als der Markt Aktien mit niedrigen Bewertungen und defensiven Eigenschaften bevorzugte, eher nachteilig."

Technische Daten


Der JPMorgan - US Growth Fund A (ISIN: LU0119063898) wurde am 20.10.2000 aufgelegt und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 1,23 Milliarden USD (per 30.11.2020). Der Note-1-Fonds wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0 Prozent angeboten, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,81 Prozent, ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben. Die anfallenden ordentlichen Erträge des Fonds werden regelmäßig (im September) ausgeschüttet.