Die deutsche Bankenlandschaft wird erneut umgekrempelt: Die Targobank übernimmt die Oldenburgische Landesbank (OLB), die sich zuvor die Degussa Bank einverleibt hatte. Das sind die Folgen für die Kunden und Mitarbeiter.
„Die Details müssen für die Zeit nach dem „Closing“ erst noch erarbeitet werden“, sagte Kerstin Weise, Pressesprecherin der TARGO Deutschland GmbH, auf Anfrage von Börse Online. „Für die jeweiligen Kunden sowie die Geschäftspartner ergeben sich durch diese Verbindung aber weder Änderungen in der Geschäftsbeziehung noch bei den Ansprechpartnern.“ Auch die Arbeitsplätze der 1700 OLB-Mitarbeiter gelten als sicher, da die OLB in den vergangenen Jahren ihre Effizienz gesteigert und bereits Stellen abgebaut hat.
Zur Targobank
Die Targobank ist eine Tochter der französischen Bankengruppe Crédit Mutuel Alliance Fédérale. Sie übernimmt die OLB mit dem Ziel, ihre Position im deutschen Bankenmarkt zu stärken und sich zu einer Universalbank weiterzuentwickeln. Die Gesamtkundenzahl wird nach Abschluss der Transaktion, die noch der Zustimmung der Aufsichtsbehörden bedarf, bei 4,8 Millionen liegen. Die Targobank sieht in der Übernahme das Potenzial, vor allem ihre Geschäftsfelder Firmenkunden und Immobilienfinanzierung auszubauen.
Zur OLB
Die Kundenzahl der Oldenburgischen Landesbank (OLB) war zuvor durch die Übernahme der Degussa Bank um 310 000 auf rund eine Million gewachsen. Rechtlich wurde die Degussa Bank Ende August 2024, rückwirkend zum Jahresanfang, auf die OLB verschmolzen. Deren jährliche Bilanzsumme überschreitet seitdem die Schwelle von 30 Milliarden Euro. Der Plan eines Börsengangs wird nach der Targobank-Übernahme nicht weiter verfolgt. Die OLB strebt weiteres Wachstum an und erhofft sich durch die Übernahme bessere Finanzierungsmöglichkeiten dank des starken Ratings der Crédit Mutuel. Der Kaufpreis für die OLB wurde nicht offiziell bekannt gegeben, soll sich aber auf rund zwei Milliarden Euro belaufen.
Lesen Sie weiter: So gibt es jetzt Geld zurück bei unzulässigen Bankgebühren