Commerzbank im Billionen-Poker: Starke Zahlen, geheime 13F-Umbauten & Unicredit im Übernahme-Feuer!
Börsen-Beben bei der Commerzbank
Das zweite Quartal 2025 ist für die Commerzbank nicht einfach vorbei – es markiert einen Wendepunkt. Während sich an der Börse Kapitalverschiebungen wie Puzzleteile sortieren, zeigt ein Blick ins jüngste 13F‑Formular, wie tiefsitzend die Umsteuerung der Bank ist. Zugleich kündigt sich im Hintergrund ein Übernahmeroulette an, in dem die Unicredit-Karte an Macht gewinnt.
13F-Portfolio offenbart radikalen Strategiewechsel
Das dritte Quartal 2025 verspricht kein laues Börsengeplänkel, sondern eine Phase, in der Kapitalströme, Politik und Marktpsychologie zu einem gefährlich vibrierenden Geflecht verschmelzen. Genau hier kommt ein Dokument ins Spiel, das an der Wall Street wie ein seismografischer Frühwarnsensor gelesen wird: die 13F-Filings.
Die Commerzbank hat ihre aktuellen Positionen für Q2 gemeldet – und sie lesen sich wie ein Manifest strategischer Neuausrichtung. Das Gesamtvolumen stieg von 4,29 Mrd. USD auf 4,36 Mrd. USD, während die Zahl der gehaltenen Titel von 349 auf 353 wuchs. Doch der eigentliche Nervenkitzel steckt im Detail: 23 frische Positionen wurden neu ins Portfolio geholt – und das nicht im Streubesitz, sondern mit klarer Ansage.
Frische Schwergewichte im Depot
Gleich 23 neue Positionen wurden aufgebaut – und das mit einem breiten Branchenfokus:
Halliburton Co.: 127.336 Aktien, Wert 2,595 Mio. USD
Interpublic Group: 99.850 Aktien, 2,445 Mio. USD
Johnson Controls International: 15.887 Aktien, 1,678 Mio. USD
Shopify Inc.: 13.899 Aktien, 1,603 Mio. USD
Royal Caribbean Cruises: 1.931 Aktien, 605.000 USD
Bunge Global: 6.989 Aktien, 562.000 USD
Coinbase Global: 1.530 Aktien, 537.000 USD
Devon Energy: 16.325 Aktien, 520.000 USD
Dazu kommen weitere Neueinstiege in American Financial Group, Spotify, Amcor, Seagate, Arch Capital, NRG Energy, Owens Corning, Clorox, Dexcom, Monolithic Power Systems, Iron Mountain, McCormick, Dollar General, Incyte, Hubbell sowie eine Optionsposition auf Cisco.
Massive Aufstockungen bei Bestandswerten
Besonders auffällig sind die drastischen Erhöhungen bestehender Beteiligungen:
Vertex Pharmaceuticals: +408 %, jetzt 4,386 Mio. USD
Synopsys: +560 %, jetzt 5,542 Mio. USD
Netflix: +284 %, jetzt 30,582 Mio. USD
Monster Beverage: +179 %, jetzt 4,304 Mio. USD
MetLife: +180 %, jetzt 12,468 Mio. USD
ServiceNow: +217 %, jetzt 4,437 Mio. USD
Auch Dividendenriesen wie Coca-Cola (+93 %, 135,059 Mio. USD) und PepsiCo (+67 %, 34,055 Mio. USD) wurden kräftig ausgebaut – ein klares Zeichen für defensive Stabilisatoren im Portfolio.
Welche Positionen derzeit bei den Top-10-Fondsmanager das größte Gewicht ausmachen und welche Aktien es unter die 50 aussichtsreichsten geschafft haben, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der 13F-Berichte – am Ende August 2025. Weitere Informationen unter www.13f-berichte.de.

Wie jüngste Ereignisse das Bild rahmen
Nur eine Woche zuvor präsentierte die Bank ein solides Quartalsergebnis: Trotz belastenden Restrukturierungskosten griff das Ergebnis mit 462 Mio. € klar über den Konsens hinaus . Im Q2 erzielte die Commerzbank ein operatives Ergebnis von 1,17 Mrd. €, der Umsatz stieg um 13,2 % auf 3,02 Mrd. € . Die Prognose für 2025 wurde angehoben: 2,5 Mrd. € Nettogewinn erwartet, vormals noch bei 2,4 Mrd. €. Zugleich beantragt die Bank einen Share Buyback von 1 Mrd. €, ein Akt der Kapitalrückführung zur Stärkung des Aktienkurses. Parallel laufen massive Personalkürzungen: 3 900 Stellen sollen bis 2028 eingespart werden – rund 3 300 in Deutschland, flankiert von Effizienzprogrammen und Ausbau der Mittelstand- sowie Polenaktivitäten.
Im Hintergrund: Unicredit auf Expansionskurs
Die Commerzbank verteidigt ihre Eigenständigkeit, denn im Hintergrund zieht die italienische Unicredit die Strippen. Sie erhöhte ihren Anteil via Derivate-Umwandlung auf rund 20 %, mit dem Ziel, auf knapp 29 % hochzuskalieren. Das stößt auf Widerstand von Regierung und Gewerkschaften – Kanzler Merz spricht von “inakzeptabel. Doch CEO Orcel bleibt beharrlich und kündigte Gespräche mit Berlin an.
Das Panorama: Strategie, Eigenständigkeit, Portfolio-Power
Was sich hier abzeichnet, ist eine Dreifach-Offensive der Commerzbank:
Finanzielle Stärke demonstriert durch operative Überperformance, höhere Prognosen und milliardenschweren Aktienrückkauf;
Portfoliomanagement neu kalibriert, mit Emphasis auf Dispersion, Growth und Stabilität;
Unabhängigkeitskampf geführt gegen einen robusten Übernahmeversuch der Unicredit.
Für Börsianer ist das keine gewöhnliche Finanzstory, sondern ein Branchen-Thriller mit Posten, Macht und Strategieduell. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Commerzbank in diesem Spiel die Oberhand behält – und das Portfolio ihr Kursbeschleuniger bleibt. Wer jetzt hinschaut, erkennt nicht nur Renditechancen, sondern auch wer am Zug ist.
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