Gerade wenn die Märkte hoch bewertet sind, lassen sich immer wieder Unternehmen finden, deren Aktienwert ordentlich gesunken ist, deren Kurs sich in der Vergangenheit aber immer wieder erholt hat.
Deutschland hat gewählt. Jetzt beginnen die Aufräumarbeiten und die Koalitionsgespräche. Ziel des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) ist es, bis Ostern eine neue Regierung zu präsentieren. Die Aussichten, dass dies gelingt, sind gut.
Die Zeichen stehen klar auf ein Bündnis zwischen der Union und der SPD. Ein großer Vorteil wäre, dass künftig weniger Kompromisse eingegangen werden müssen als in einer Dreierkonstellation. Einig sind sich alle, dass wirtschaftliche Reformen vonnöten sind. Ziel muss es sein, Wachstum zu fördern, Innovationen zu steigern und letztlich für mehr Investitionen zu sorgen. Finanziell bedeutet das große Herausforderungen. Noch sträubt sich die CDU gegen die Abschaffung der Schuldenbremse. Allerdings könnte sie allem Anschein nach aufgeweicht werden. Noch sind sich die Finanzexperten nicht einig, wie weit die Reformen reichen und welche Auswirkungen sie letztlich auf den deutschen Aktienmarkt haben werden.
Kleinere und mittlere Firmen profitieren
Weil die Exportquote der größten deutschen Konzerne bei mehr als drei Viertel liegt, geht etwa die Schweizer Bank UBS nicht davon aus, dass die 40 DAX-Unternehmen in besonderem Maße davon profitieren. Vielmehr rechnen sie damit, dass es die kleineren und mittleren Unternehmen sind, die künftig in einem industriefreundlicheren Umfeld bessere Wachstumschancen haben werden. Zentrales Thema ist, den Standort Deutschland wieder attraktiver zu machen. Damit dies gelingt, stehen etwa die Senkung der Energiekosten, der Abbau von Bürokratie, vor allem aber auch höhere Ausgaben für die Infrastruktur auf der Agenda der Parteien. Profitieren könnten vor allem Unternehmen, die in energiesensitiven Branchen zu Hause sind. Dazu zählen etwa die Stahl- und die Chemieindustrie. Hier tummeln sich einige Dickschiffe wie BASF, jedoch auch Unternehmen, die etwas unter dem Radar fliegen, wie Wacker Chemie oder Klöckner & Co.
Ebenso könnte eine unternehmensfreundlichere Politik Transport- und Konsumwerte wieder anschieben. Viele von ihnen sind sehr weit von ihren Höchstständen entfernt, obwohl die Indizes einen Rekord nach dem anderen markieren. Weil sie Zyklen unterliegen und auf konjunkturelle Schwächen reagieren, ist der Druck momentan noch sehr groß. Das kann sich allerdings auch schnell wieder ändern: sei es durch politische Förderprogramme oder durch strategische Veränderungen im Unternehmen.
Nach dem Motto „Halber Preis, doppelte Chance“ suchte BÖRSE ONLINE Unternehmen heraus, die der Markt abgestraft hat, die von ihren Höchstkursen sehr weit entfernt sind und die durch Reformen einer neuen Regierung eine gute Chance haben, zumindest einen Großteil der Kursverluste aus den vergangenen Monaten wieder aufzuholen.
Fünfjahreshochs im Visier
Hierbei kamen lediglich Gesellschaften in die Auswahl, die eine reelle Chance haben, die Höchstkurse zu toppen oder zumindest ansatzweise ihren Fünfjahreshochs nahezukommen. Auch wurde beim Stockpicking darauf geachtet, dass es sich um Werte mit einer ausreichend hohen Marktkapitalisierung handelt. Titel mit einem sehr geringen Börsenwert wurden im Vorfeld aussortiert. Fundamental müssen die Unternehmen solide aufgestellt sein, und es sollten Katalysatoren vorhanden sein, die für einen baldigen Kursschub sprechen. Das können Maßnahmen zur Kostensenkung sein, etwaige Übernahmen oder ein negativer konjunktureller Zyklus, aus dem die Unternehmen bald herauskommen könnten. Einige von ihnen haben das Potenzial, sich in den kommenden zwölf Monaten zu verdoppeln.
Welche das sind, lesen Sie im großen Titelthema der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE.
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