Wohlstand statt Altersarmut: Mit einem DAX-ETF-Sparplan für 500 Euro im Monat kann viel gelingen – sogar der Aufstieg zu den reichsten 10 Prozent der Bundesrepublik.

Die Ausgangslage wird von Tag zu Tag schwerer. Die Inflation hat in den vergangenen Jahren ihre Spuren hinterlassen, Steuererhöhungen sind wieder ein Thema, und die Rente fällt alles andere als üppig aus. In anderen Worten: Wer den Vermögensaufbau nicht selbst in die Hand nimmt, ist selbst schuld. 

Dabei ist selbst der Aufstieg in die obersten 10-Prozent der Republik kein Hexenwerk, wenn man denn früh genug mit dem Investieren beginnt.  Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer aktuellen Studie ermittelt hat, braucht es tatsächlich ein Nettovermögen von mindestens 777.200 Euro, um sich Deutschland zu den obersten zehn Prozent der Vermögenden zu zählen.

Doch wie lange dauert es, diesen Wert zu erreichen – ganz ohne Erbschaft oder Lottogewinn, sondern allein mit einem disziplinierten Sparplan? Die Antwort: Es ist möglich – allerdings braucht es Zeit, Geduld und einen langen Atem an der Börse.

Königsweg ETF-Sparplan auf DAX, MSCI World & Co. 

Der Königsweg führt dabei einen Sparplan auf einen der großen Indizes. Wem der MSCI World zu Tech- und Dollar-lastig ist, hätte in den vergangenen 50 Jahren auch mit dem heimischen Dax mindestens ebenso gut abgeschnitten. 

Ein DAX-ETF bildet die 40 größten deutschen Unternehmen ab, darunter globale Spitzen-Konzerne wie SAP, Siemens oder Deutsche Telekom. Für Privatanleger ist er kostengünstig, transparent und liquide. Wer weltweit streuen möchte, kann den DAX auch mit internationalen ETFs kombinieren – beispielsweise auf den MSCI World oder den S&P 500.

Der DAX als Sparziel: Rechnen mit 6,5 Prozent Rendite

Historische Daten zeigen, dass der DAX-Performance-Index, also inklusive Dividenden, langfristig eine durchschnittliche jährliche Rendite (inklusive Dividenden) von 8,9 Prozent gebracht hat. Nach Steuern und Abzügen bleibt für realistische Planungen daher ein Wert von 6,5 Prozent pro Jahr.

Legt man also jeden Monat 500 Euro in einen DAX-ETF an und lässt das Geld über Jahrzehnte arbeiten, ergibt sich ein klares Bild:

Nach 10 Jahren: rund 80.000 Euro

Nach 20 Jahren: etwa 240.000 Euro

Nach 30 Jahren: gut 500.000 Euro

Nach 35 Jahren: rund 777.000 Euro – also genau die Schwelle zu den reichsten 10 Prozent.

Disziplin schlägt Timing

Wieder einmal wird deutlich: Die Magie des Zinseszinseffekt liegt in der Langfristigkeit des Investments. Der Zinseszinseffekt sorgt schließlich dafür, dass die Rendite im Laufe der Zeit exponentiell wächst. Während in den ersten zehn Jahren nur ein vergleichsweise kleiner Vermögensberg entsteht, beginnt der Schneeballeffekt ab 20 Jahren richtig zu wirken.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Konstanz. Wer monatlich einzahlt – unabhängig davon, ob der Markt gerade boomt oder korrigiert –, profitiert langfristig. Dieses sogenannte Cost-Average-Prinzip sorgt dafür, dass teure Marktphasen mit günstigen Kaufgelegenheiten ausgeglichen werden. Der Versuch, den „perfekten“ Einstiegszeitpunkt zu finden, scheitert meist – während kontinuierliches Investieren statistisch die besten Ergebnisse bringt.

Natürlich gilt: 777.000 Euro in 35 Jahren sind nicht dieselbe Kaufkraft wie heute. Die reale Kaufkraft hängt von der Inflationsentwicklung ab. Gleichzeitig bleiben Steuern ein Faktor – auch wenn der Sparer-Pauschbetrag (aktuell 1.000-2.000 Euro pro Jahr) einen Teil der Erträge abfedert. Hinzu kommt der psychologische Aspekt: Durchhaltevermögen ist gefragt. Wer bei jeder Korrektur in Panik verkauft, unterbricht den Zinseszinseffekt und riskiert langfristig deutlich geringere Erträge.

Der Weg zu den Top 10 Prozent – ohne Erbschaft

Die IW-Studie zeigt auch: Während viele Haushalte in Deutschland Vermögen besitzen – mehr als die Hälfte liegt über 100.000 Euro –, schaffen es nur wenige in die obersten 10 Prozent. Kontinuierliches Investieren kann aber langfristig den Unterschied machen, gerade für Sparer ohne familiäres Startkapital.

Selbst wer erst mit 30 Jahren beginnt, monatlich 500 Euro anzulegen, kann bis zur Rente mit 67 ein Vermögen von deutlich über 777.000 Euro aufbauen – und damit im statistischen Sinne „reich“ sein. 

Der Weg in die oberen zehn Prozent der deutschen Vermögensverteilung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Mit einem disziplinierten Sparplan von 500 Euro monatlich und einer durchschnittlichen Nachsteuer-Rendite von 6,5 % lässt sich in rund 35 Jahren ein Vermögen von 777.000 Euro aufbauen. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist nicht das perfekte Markt-Timing, sondern Kontinuität und Geduld. Wer diese Tugenden mitbringt, kann auch ohne große Startsumme die Tür zur Vermögenselite aufstoßen – allein durch den Zinseszinseffekt.

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DAX (WKN: 846900)

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