Der DAX befindet sich auf dem Weg Richtung Rekordhoch. Das treibt ihn an. Außerdem im Fokus: die Aktien von Symrise und die der Commerzbank.
Der DAX hat am Mittwoch seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und ist weiter auf Kurs zu seinem Rekordhoch. Nach wie vor blenden die Anleger die fortwährende Hängepartie im Zollstreit mit den USA aus.
In den ersten Handelsminuten stieg der deutsche Leitindex um 0,40 Prozent auf 24.302,83 Punkte. Damit fehlt ihm nicht mehr viel zum Anfang Juni erreichten Rekord von 24.479 Punkten. Der Nebenwerte-Index SDax hatte bereits am Dienstag eine Bestmarke erreicht und setzte seine Rekordjagd nun fort. Für den MDax der mittelgroßen Börsentitel ging es am Mittwochmorgen um 0,30 Prozent auf 31.149,88 Punkte hoch, womit ihm ebenfalls nicht mehr viel für einen Rekord fehlt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,3 Prozent.
Commerzbank im Fokus
Überraschende Wende im Übernahmeringen um die Commerzbank: Die Unicredit steigt zum größten Aktionär der Commerzbank vor dem deutschen Staat auf und zieht damit erneut den Ärger der zweitgrößten deutschen Privatbank auf sich. "Dieser Schritt ist erneut nicht mit der Commerzbank abgestimmt", erklärte das Frankfurter Institut.
Die Unicredit hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass sie ihre direkte Aktienbeteiligung an der Commerzbank und damit ihre Stimmrechte von knapp unter 10 Prozent auf rund 20 Prozent verdoppelt hat.
Dazu wandelte sie gut die Hälfte der von ihr gehaltenen Finanzinstrumente in Aktien um und überholt somit den Bund als bisher größten Commerzbank-Aktionär. Der Bund hält gut 12 Prozent der Anteile an dem Dax-Konzern.
Die restlichen rund 9 Prozent, auf die die Unicredit über Finanzinstrumente Zugriff hat, will die Mailänder Großbank nach eigenen Angaben "zu gegebener Zeit" ebenfalls in Aktien umwandeln. Aufsichtsbehörden wie die Europäische Zentralbank (EZB) und die deutsche Finanzaufsicht Bafin haben diesen Schritt bereits genehmigt.
Kommt es zur erneuten Aufstockung der direkten Aktienbeteiligung, wäre die Unicredit nahe an der Schwelle von 30 Prozent, ab der sie gesetzlich verpflichtet wäre, den übrigen Commerzbank-Aktionären ein offizielles Übernahmeangebot zu unterbreiten.
Der nun erfolgte Schritt kommt überraschend: Noch vor Kurzem hatte Unicredit-Chef Andrea Orcel gesagt, die Unicredit sei "weit entfernt" von einem Übernahmeangebot für die Commerzbank. Die Zukunft der Unicredit sei auch ohne Übernahmen "sehr rosig". Zudem ist der Aktienkurs der Commerzbank seit dem Einstieg der Unicredit im Herbst stark gestiegen, was eine Übernahme verteuern würde.
Bei der Commerzbank stößt die Unicredit seit Monaten auf heftigen Widerstand. Sowohl das Management um Vorstandschefin Bettina Orlopp als auch die Arbeitnehmervertreter lehnen eine Übernahme ab.
Zuletzt hatte sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in einem Brief an Commerzbank-Konzernbetriebsratschef Sascha Uebel hinter die Bank gestellt: Die Bundesregierung setze auf eine "starke und unabhängige Commerzbank".
Erst kürzlich hatte Orcel in Briefen an Merz und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) erneut für die Vorteile eines Zusammenschlusses von Commerzbank und Unicredit geworben, war aber damit abgeblitzt.
Aktien von Symrise im Fokus
Die Aktien von Symrise setzen sich am Mittwochmorgen nach einer Kaufempfehlung etwas weiter von ihrem Jahrestief ab. Die Papiere des Aromenherstellers kletterten auf der Handelsplattform Tradegate um gut ein Prozent über ihren Xetra-Schluss auf 91,98 Euro. In den vergangenen Monaten sah es mehrfach so aus, als ob das Jahrestief vom März bei 88,56 Euro noch einmal angesteuert werden könnte.
Experte Thomas Schulte-Vorwick vom Bankhaus Metzler empfahl die Aktien nun mit einem Kursziel von 119 Euro zum Kauf. Er sieht keine grundlegenden Wachstumsprobleme und sieht den Konzern gut aufgestellt für eine Steigerung um 6 bis 7 Prozent aus eigener Kraft. Gleichzeitig liege die Bewertung klar unter dem historischen Schnitt. Anleger bekämen also qualitativ gutes Wachstum gepaart mit Profitabilitätsverbesserungen zum Discountpreis, so der Experte.
Symrise sind mit einem Minus von elf Prozent einer der schwächeren Dax-Werte im laufenden Jahr.
Enthält Material von dpa-AFX
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