Der Krieg zwischen Israel und dem Iran zwingt am Dienstag den DAX in die Knie. Wie tief geht es jetzt für den deutschen Leitindex. Außerdem im Fokus: die Aktien von MTU und Rheinmetall.
Die wieder erhöhte Nervosität der Anleger mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran hat die Stimmung am deutschen Aktienmarkt eingetrübt. Nach den Kursanstiegen zu Wochenbeginn dominierten am Dienstag nun die Sorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in Kanada völlig überraschend vorzeitig verlassen hatte. Die US-Regierung hatte die vorzeitige Abreise Trumps mit der Nahost-Krise begründet.
Der deutsche Leitindex DAX fiel um 0,8 Prozent auf 23.508 Punkte und büßte damit seine Gewinne vom Montag wieder ein. Damit hält zumindest vorerst aber weiter eine wichtige Unterstützung im Chart. Für den MDAX der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,8 Prozent auf 29.761 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich ähnlich schwach.
"Die Situation im Nahen Osten bleibt unübersichtlich und von Verhandlungen bis hin zu einem Eingreifen der USA in den Konflikt ist alles möglich", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Die frühzeitige Abreise des US-Präsidenten vom G7-Gipfel könne sowohl für die eine als auch für die andere Option sprechen. Diese Unsicherheit lähme die Anleger in Frankfur.
MTU knapp vorbei an Rekordhoch
Die Aktien von MTU haben am Dienstagnachmittag mit einem Kurssprung auf die Anhebung der Prognose reagiert und das Rekordhoch von Ende Mai nur knapp verpasst. Der Münchner Triebwerksbauer schraubte dank guter Geschäfte seine Jahresziele nach oben und erwartet bis 2030 weitere deutliche Steigerungen. In der Spitze erreichten die Papiere 360,50 Euro. Das vor knapp drei Wochen markierte Rekordhoch steht bei 361,70 Euro. Zuletzt kosteten die MTU-Titel 355,50 Euro und waren mit einem Zuwachs von zwei Prozent auf dem ersten Platz im schwachen DAX.
Rheinmetall unter Druck?
Warburg Research hat die Einstufung für Rheinmetall nach einer Konferenz des Analysehauses auf "Hold" mit einem Kursziel von 1550 Euro belassen. Der Rüstungskonzern positioniere sich für Wachstum im Zuge weiterer Kapazitäten und Portfolio-Maßnahmen, schrieb Christian Cohrs am Dienstag. Rheinmetall sei in der Konferenz durch Finanzchef Klaus Neumann und Investor-Relations-Chef Dirk Winkels vertreten gewesen.
Neue mittel- und langfristige Ziele dürften vor dem Kapitalmarkttag im November kaum näher festgelegt werden. Klarheit über die langfristigen Wachstumsperspektiven sei von großer Bedeutung zwecks Bestätigung der steil gestiegenen Bewertung.
Enthält Material von dpa-AFX
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