Kann der DAX am Donnerstag seine Rekordjagd fortsetzen? Das bewegt den deutschen Leitindex jetzt. Außerdem im Fokus der Börse: die Aktien von Grenke und Thyssenkrupp.
Am Tag vor einer geopolitischen Weichenstellung im Ukraine-Krieg bestimmt vorsichtiger Optimismus die Gemüter am deutschen Aktienmarkt. Die an diesem Donnerstag vorgelegten Quartalsberichte der Unternehmen hierzulande zeigen unterdessen Licht- und Schattenseiten.
Nachdem die Gewinne zur Wochenmitte den DAX zurück auf das Niveau von vor einer Woche gebracht haben, legte der deutsche Leitindex kurz nach dem Börsenstart um weitere 0,29 Prozent auf 24.257 Punkte zu. Der MDax stieg um 0,43 Prozent auf 31.058 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,15 Prozent auf 5.395 Zähler nach oben.
Gebannt warten Anleger auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Trump will den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine so rasch wie möglich beenden und fordert eine Waffenruhe. Nun will er sich unter vier Augen einen Eindruck verschaffen, ob der Kremlchef bereit ist zu einem Frieden - und unter welchen Bedingungen. Russland unterdessen hat bislang immer wieder deutlich gemacht, dass es die annektierten ukrainischen Gebiete nicht hergibt und auch in seiner Verfassung als neue Regionen verankert hat.
"Die Erwartungen sind hoch, und die Börsen dürften bereits ein sehr positives Szenario eingepreist haben", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Bis allerdings die wirtschaftlichen Auswirkungen eines positiven Treffens sichtbar würden, sieht Altmann noch viel Zeit vergehen, da dies vor allem im Zuge des Wiederaufbaus der Ukraine der Fall sein werde.
Aktien von Thyssenkrupp im Fokus
Eine Senkung der Jahresziele hat am Donnerstag vorbörslich auf den Papieren von Thyssenkrupp gelastet. Sie büßten auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag 4,4 Prozent auf 9,30 Euro ein.
Der Industriekonzern litt im dritten Geschäftsquartal unter einer gesunkenen Nachfrage sowie niedrigeren Preisen. Ein Lichtblick war zwar die vor der Abspaltung stehende Marinesparte TKMS, die Neugeschäft und Umsatz steigerte, das aber konnte die schwächere Entwicklung in anderen Bereichen nicht ausgleichen.
Die Ziele für Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis wurden gesenkt. Analyst Dominic O'Kane von der Bank JPMorgan merkte allerdings an, dass dies angesichts der mittleren Markterwartung eigentlich nicht sonderlich überrasche.
Aktien von Grenke im Fokus
Die Grenke-Aktie hat am Donnerstag vorbörslich von vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal profitiert. Auf Tradegate legte sie im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag um 3,9 Prozent auf 18,20 Euro zu. Warburg-Research-Analyst Marius Fuhrberg hob das starke Portfoliowachstum des Leasingspezialisten hervor und den leichten Rückgang der Schadenquote.
"Obwohl das zweite Quartal keine signifikanten Anzeichen einer Verbesserung der Risikokosten zeigte, sind die grundlegenden Trends eines fortgesetzten Wachstums des Portfolios und des Zinsüberschusses sowie einer weiteren Verbesserung der Kosten-Ertrags-Relation bemerkenswert", hob er hervor.
Sollte sich dieser Trend fortsetzen, befindet sich die Aktie ihm zufolge auf einem derzeit attraktivem Bewertungsniveau.
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