Das Leichtmetall Lithium ist bei der Produktion von Batterien insbesondere für die Elektromobilität unverzichtbar und wird dringend gebraucht. Doch nach einer Angebotsschwemme des Rohstoffs sind die Preise abgesackt. Eine Bodenbildung ist noch nicht erkennbar, noch nicht… Der Bedarf ist groß und wird auch die Lithium-Aktien wieder pushen.

Die Preise für Lithiumcarbonat sind zum ersten Mal seit September 2021 auf unter 165.000 chinesische Yuan (CNY) pro Tonne gefallen und setzen damit ihre Talfahrt fort, die vor fast genau einem Jahr begann. Damals hatte der Lithium-Preis kurzzeitig die Marke von 600.000 CNY erreicht und ein neues Allzeithoch markiert.

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Drei-Jahres-Chart Lithium (Lithiumcarbonat in Yuan pro Tonne)

Zu viel Angebot trifft auf sinkende Nachfrage

Hauptgrund für den jüngsten Preisrückgang des weißen Goldes: Hohe Lagerbestände des für die Produktion von Batterien unerlässlichen Leichtmetalls sind mit einer zunehmend fallenden Nachfrage zusammen gefallen. Jüngste Daten vom September zeigten beim Kauf neuer Elektrofahrzeuge in China im Vergleich zum Vorjahr einen Einbruch von rund elf Prozent. Der Gegenwind von der schwächelnden Konjunktur hat im weltweit größten Elektroauto-Absatzland die Haushalte dazu veranlasst, große Anschaffungen deutlich einzuschränken, erläutert TradingEconomics

Die pessimistischen Aussichten für den Sektor wiederum veranlassten die Batteriehersteller dazu, während ihrer Auffüllungsperiode im dritten Quartal keine größeren Mengen an Lithium und anderen Rohstoffen mehr zu kaufen und stattdessen die Bestände aus der durch umfangreiche Subventionen der chinesischen Regierung verursachten Angebotsschwemme der Jahren 2021 und 2022 weiter zu nutzen.

Darüber hinaus wurden weitere Nachfragesorgen laut, nachdem die EU eine Untersuchung über Verdrängungspreise für chinesische Fahrzeuge aufgrund von Pekings Subventionen eingeleitet hatte, wodurch Zölle und Handelsschranken für China-Fahrzeuge drohen.

Lithium-Aktien noch auf Talfahrt

Die Aktienkurse von Lithium-Playern sind mit den kurzfristig trüben Aussichten abgerutscht. Werte wie die großen Lithium-Produzenten SQM, Albemarle oder Livent markierten zuletzt die tiefsten Stände seit 2021.

Auch der Best of Lithium Index von DER AKTIONÄR, in dem zehn Unternehmen zusammengefasst sind, die auf unterschiedliche Art und Weise im Lithium-Geschäft engagiert sind, bewegt sich noch in einem Abwärtstrend (siehe Chart). Gerade hat der im Frühjahr 2021 aufgelegte Index ein neues Tief markiert.

DER AKTIONÄR
Best of Lithium Index (seit Auflage im April 2021, in Punkten)

Elektromobilität und mit ihr die Lithiumbranche bleiben langfristig jedoch aussichtsreich. Der Wandel weg von Verbrenner-Motoren hin zu E-Autos wird weltweit boomen.
Nach der aktuellen Schwäche dürfte der Lithium-Megatrend weitergehen. Das Risiko für weiter fallende Kurse dürfte bereits derzeit kleiner sein als die Chance aufwärts. Analysten von Citibank und Deutsche Bank erwarten, dass spätestens 2025 der Lithium-Markt wieder ein Angebotsdefizit zeigen werde. Da es zu Engpässen kommen könnte, dürfte der Lithium-Preis in den kommenden Jahren eher steigen als fallen.

Dennoch spricht das aktuelle Momentum noch nicht für den Lithium-Sektor. BÖRSE ONLINE beobachtet den Sektor und wird bei sich abzeichnender Bodenbildung einen Neueinstieg empfehlen. 

Wer auf dem derzeit gedrückten Niveau bereits jetzt mit längerfristigem Horizont einsteigen möchte, kann mit dem Indexzertifikat WKN DA0AAS nahezu 1:1 an der Entwicklung von zehn Lithium-Unternehmen partizipieren. 

Mehr zum Best of Lithium Index inklusive der aktuellen Zusammensetzung finden interessierte Anleger hier

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