Der Bitcoin könnte mit einer inversen Kopf-Schulter-Formation bald ein bullishes Chartbild schaffen. Dann wären im Juni neue Höchstkurse drin – das sollten Krypto-Anleger jetzt wissen. Von Gerd Weger

Der Bitcoin hat zuletzt geschwächelt. Dies sollte man ihm nach einer tollen Performance von über 70 Prozent in den ersten 10 Wochen des Jahres auch zugestehen. Ein Vergleich mit der Preisentwicklung anderer Assets zeigt aber aktuell eine relative Schwäche. Während der Goldpreis von Jahresbeginn bis Ende Februar sogar Preisabschläge verzeichnete, konnte er danach um 15 Prozent zulegen. Zuletzt gab es nur leichtere Preiskorrekturen, während es beim Bitcoin deutliche Abschläge gab. Dagegen konnten die Aktienkurse ihr im März erreichtes Rekordniveau halten.

Die einfachste Antwort auf die Frage nach dem Grund der derzeitigen relativen Schwäche: Gewinnmitnahmen nach den vorherigen großen Kursanstiegen. Die Kursexplosion im ersten Quartal war vor allem auf die im Januar neu in den USA eingeführten Bitcoin-Spot-ETFs zurückzuführen. Die zunächst exponentiell gestiegene Nachfrage nach diesen neuen Produkten ist ab Mitte März in einen degressiven Verlauf umgeschwenkt. Seit April gibt es per saldo kaum mehr Zuwächse, das Gesamtvolumen verharrt auf dem hohen Niveau. Die Inflation ist zwar deutlich zurückgegangen, zuletzt gab es aber auch wieder Anzeichen eines Preisanstiegs. Die eigentlich schon für das erste Halbjahr erwarteten Zinssenkungen wurden deshalb vertagt. Fraglich ist sogar, ob es in diesem Jahr überhaupt noch zu Zinssenkungen kommen wird. Einige Ökonomen beschwören bereits die Gefahr einer Stagflation. Hohe Zinsen sind aber immer Belastungsfaktoren für risikoreichere Assets wie Aktien und renditelose Anlagen wie Gold und damit zwei Kriterien, die beim Bitcoin zusammenkommen.

Bitcoin – die großen Chancen warten

Trotzdem schreitet die Bitcoin-Adoption immer weiter voran. In den westlichen Ländern war dies zuletzt an den Bitcoin-Spot-ETFs am deutlichsten zu sehen. Die zunehmende Regulierung -einst von den Bitcoinern verpönt -sorgt für immer mehr Sicherheit. Auch deutsche Großbanken positionieren sich immer stärker und versorgen sich mit Bafin-Lizenzen für mögliche Kryptoangebote. Zuletzt hat die führende Kryptoplattform Bitpanda mit der LBBW eine strategische Partnerschaft geschlossen. Dadurch soll LBBW-Unternehmenskunden eine regulierte Plattform für die Verwahrung und Beschaffung von Krypto-Assets bereitgestellt werden.

Mit der Kryptobörse Kraken kommt nach Coinbase die zweite große internationale Kryptobörse an den deutschen Markt. Möglich wird das durch eine strategische Partnerschaft mit der Frankfurter DLT Binance, die von der Bafin eine Krypto- Verwahrlizenz erhalten hat. Auch in anderen europäischen Ländern hat sich Kraken bereits Lizenzen gesichert.

Eine noch viel höhere Nutzung -gemessen am Prozentsatz der Menschen, die bereits Bitcoin besitzen -hat der Bitcoin in Schwellenländern, die meist von großen Inflationsproblemen belastet sind. Ein Paradebeispiel vor der Haustür ist die Türkei mit einem Bitcoin-Besitz von über 8,0 Prozent der türkischen Bevölkerung. Außerdem profitiert der Bitcoin in solchen Ländern von der schlechten Konvertierbarkeit der jeweiligen Währungen und den damit verbundenen hohen Kosten. Der Einfluss dieser Länder dürfte in der Zukunft weiter zunehmen.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Die finden Sie hier

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