Nach einer heftigen Konsolidierungsphase rückt der Silberpreis erneut in den Fokus vieler Anleger. So stehen die Chancen auf eine Rückkehr in den Rallyemodus des gegenüber Gold deutlich günstigeren Edelmetalls.
Dem „kleinen Bruder des Goldes“ wird seit jeher nachgesagt, dem Goldpreis zu folgen – allerdings mit deutlich heftigeren Ausschlägen. Diese Dynamik zeigte sich auch im jüngsten Rücksetzer: Während Gold im Oktober einen maximalen Drawdown von 11,3 Prozent verzeichnete, fiel dieser bei Silber mit 16,4 Prozent deutlich höher aus. Dies bestätigt einmal mehr, dass Silber-Investoren stärkere Nerven benötigen. Auch die historische 250-Tage-Volatilität legt diesen Schluss nahe: Bei Gold wird eine Vola von 24,9 Prozent p.a., der Silberpreis weist einen Wert von über 36 Prozent aus. Doch Volatilität wirkt in beide Richtungen – sie erhöht nicht nur das Verlustrisiko, sondern eröffnet zugleich überdurchschnittliche Renditechancen.
Silberpreis „hinkt“ Goldpreis auf lange Sicht hinterher
Langfristig spricht vieles dafür, dass Silber vor einem neuen Aufschwung steht. Während Gold seit Jahren immer neue Rekordhochs erzielt hat, gelang Silber das temporäre Überwinden der 50-Dollar-Marke erst in diesem Jahr – ein Indiz für das weiterhin bestehende Nachholpotenzial. Wichtig zu wissen: In den vergangenen 20 Jahren war bei Silber eine Underperformance von 300 Prozentpunkten gegenüber Gold registriert worden. Das Gold-Silber-Ratio (aktuell: 83) bewegt sich weiterhin auf historisch relativ hohem Niveau, könnte sich nun aber wieder normalisieren, falls Investoren und industrielle Nachfrager das weiße Edelmetall verstärkt nachfragen.
Fundamental bleibt die Lage für Silber ausgesprochen spannend. Seit Jahren übersteigt die weltweite Silbernachfrage das verfügbare Angebot – mit der Folge, dass die globalen Silberbestände kontinuierlich abgenommen und zuletzt sogar in London zu massiven Lieferengpässen geführt haben. Während Gold in erster Linie von Schmuckkäufern, Zentralbanken und krisengeplagten Anlegern nachgefragt wird, ist Silber weitaus stärker in Zukunftsbranchen verankert. Das Metall gilt als Schlüsselrohstoff für die Energiewende und die digitale Transformation. Insbesondere die Photovoltaikindustrie, die mit dem weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien boomt, benötigt immer größere Mengen an Silber. Auch in der Elektronik, der Medizintechnik und mit Blick auf die allgemeine Digitalisierung (Halbleiter, KI usw.) gilt das Edelmetall als unverzichtbar.
Diese Kombination aus knapperem Angebot, wachsender industrieller Nachfrage und einer tendenziellen Aufholbewegung gegenüber Gold spricht dafür, dass die Silberrallye nur eine Frage der Zeit sein könnte. Kurzfristig bleibt der Markt volatil – langfristig aber besitzt Silber das Potenzial, seinen glänzenden Charakter eindrucksvoll zu bestätigen.
Chart beim Silberpreis extrem spannend
Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Silberpreis in einer ausgesprochen spannenden Phase, da er sich aktuell knapp oberhalb der im Bereich von 45 Dollar verlaufenden Unterstützungszone hält. Wird sie verletzt, könnte chartinduzierter Verkaufsdruck aufkommen. Eine weitere wichtige Marke – die untere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals – ist im Bereich von 43 Dollar angesiedelt und sollte ebenfalls nicht verletzt werden. Auf der Charttechnik-Website Tradingview halten sich Kauf- und Verkaufssignale derzeit in etwa die Waage. Von den insgesamt 26 erfassten Parametern legen gegenwärtig acht das „Verkaufen“, neun das „Halten“ und neun das „Kaufen“ von Silber nahe.
Auf Sicherheit bedachte Geldanleger finden möglicherweise hier Alternativen zum Edelmetall Silber, das seinen Besitzern bekanntlich weder Zinsen noch Dividenden bietet.
Hier finden Sie weitere Informationen über den „BO Stabile Werte Index“
oder:
Hier geht´s zum Festgeld-Vergleich 10/2025
Lesen Sie auch:
Besser Gold als Bitcoin? Experte verrät, mit welchem Asset Anleger jetzt wirklich Gewinn machen
Oder:
Gold & Silber nach dem Crash: Jetzt die Edelmetalle kaufen oder geht es noch weiter runter?