Tom Lee sieht Bitcoin vor einer Verdopplung bis Jahresende – getrieben von Fed-Zinssenkungen, historischer Q4-Stärke und konträrer Anlegerstimmung.

Für Tom Lee, Head of Research bei Fundstrat Global Advisors, ist Bitcoin der wahrscheinlich größte Profiteur einer bevorstehenden Kehrtwende der US-Notenbank. „Bitcoin und Kryptowährungen wie Ethereum sind extrem zinssensitiv. Jede geldpolitische Lockerung entfaltet überproportionale Wirkung“, erklärt er heute vor Handelseröffnung im CNBC-Interview.

Nach dem jüngsten Arbeitsmarktbericht preisen die Futures fast drei Zinssenkungen der Fed bis Jahresende ein. Sollte es so kommen, könnte dies eine massive Kapitalbewegung in Richtung risikoreicher Assets wie Bitcoin auslösen. Historisch betrachtet reagierte die Kryptowährung stets mit überproportionalen Kursgewinnen auf Phasen geldpolitischer Lockerung.

Jahresendrallye als historisches Muster

Lee verweist auf die Saisonalität: Das vierte Quartal gilt traditionell als die stärkste Phase für Kryptowährungen. „Bitcoin kann leicht auf 200.000 Dollar steigen, noch vor Jahresende“, so der Stratege. Bei einem aktuellen Niveau von rund 111.000 Dollar wäre dies eine Verdopplung binnen weniger Monate – ein Szenario, das zuletzt nur in außergewöhnlichen Marktphasen zu beobachten war.

Ein Blick zurück zeigt: Vergleichbare Bewegungen gab es 2017 und 2020, jeweils in Verbindung mit einem Mix aus geldpolitischer Lockerung, wachsender institutioneller Nachfrage und euphorischer Marktstimmung.

Bitcoin bleibt Taktgeber 

Während Bitcoin im Fokus steht, sieht Lee auch Chancen für Ethereum. Dessen Entwicklung sei eng mit Small Caps korreliert – ein Segment, das bereits in den vergangenen Wochen deutliche Stärke gezeigt hat. Doch unterm Strich bleibe Bitcoin der Taktgeber: „Wenn die Fed senkt, wird das die Leitwährung des Kryptomarktes in neue Sphären katapultieren.“

Bemerkenswert ist die Anlegerstimmung. Trotz eines soliden Plus von rund 10 Prozent im S&P 500 seit Jahresbeginn herrscht unter institutionellen Investoren Skepsis. Für Lee ist das ein klassisches Kontra-Signal: „An Allzeithochs sind die Bären in der Überzahl. Diese Skepsis schafft Raum für positive Überraschungen.“

Tom Lees Prognose ist klar: Eine Kombination aus Fed-Zinssenkungen, saisonaler Stärke und einem Marktumfeld voller Skepsis könne Bitcoin bis Weihnachten auf 200.000 Dollar treiben. Ob es so kommt, bleibt offen – doch die These markiert den wohl kühnsten Bullen-Case des Jahres.

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