Allgemein erwarten Experten bei Kryptowährungen demnächst massive Kurssprünge in den kommenden Monaten. Doch es spricht dafür, dass es etwas anders kommt als erwartet. Droht jetzt der Crash für Bitcoin und Ethereum?

Liest man aufmerksam die Berichterstattung zu Kryptowährungen, dann fällt eines auf: Laut den Experten kann es mit den Kursen eigentlich nur massiv nach oben gehen. Kursziele von 200.000 US-Dollar für Bitcoin oder über 10.000 US-Dollar für Ethereum sind keine Seltenheit und werden von einigen Analysten an der Wall Street vertreten.

Darum sind die Experten so optimistisch für Bitcoin & Ethereum

Wesentlicher Treiber dieser Euphorie ist der Glaube daran, dass die massive Nachfrage die Preise zu immer neuen Höhen treibt, da das knappe Angebot die Zahl der Kaufwilligen nicht zufriedenstellen kann.

Das geht sogar so weit, dass Michael Saylor, CEO von Strategy, prognostiziert, dass der Bitcoin nie wieder einen Krypto-Winter erleben wird und auf eine Million US-Dollar steigt, da ETFs und Treasury-Unternehmen täglich größere Bestände kaufen als neu auf den Markt kommen.

Ähnlich sieht es bei Ethereum aus. Bereits im Juli hatte Bitwise CIO Matt Hougan darauf hingewiesen, dass die Inflows in ETH-ETFs die Menge neu geminter Token in den vergangenen drei Monaten um das 32-fache überstiegen hatten. Eine perfekte Mischung also für ein Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, das aus dem Ruder läuft und am Ende zu einer Preisexplosion führt.

Droht jetzt bei Bitcoin und Ethereum der Crash?

Doch trotz dieser Aussichten stellt sich die Frage: Warum sind Bitcoin und Ethereum dann nicht schon längst im Kurs explodiert? 

Die Antwort ist relativ simpel: Weil trotz der verschiedenen Nachfragequellen noch immer deutlicher Verkaufsdruck auf dem Markt lastet. Dies ist zum Teil auch durch die Saisonalität bedingt, denn der September gilt als der schwächste Monat für den Bitcoin, und in der Regel wird ein Tief der Bewegung erst Anfang bis Mitte Oktober gefunden.

Dementsprechend könnte es für die Kurse von Kryptowährungen trotz der optimistischen Stimmung noch weiter nach unten gehen. Dies zeigt sich auch am Chart von Bitcoin, der mit 112.000 US-Dollar und 107.000 US-Dollar zwei kritische Unterstützungen im Fokus hat, deren Unterschreiten wahrscheinlich einen Rücksetzer unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar auslösen könnte.

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