Aktuell liegt er bei rund 100 Dollar. Den US-Vorstellungen zufolge sollte es zudem Ausnahmen von Öl-Sanktionen gegen Russland geben - eine Maßnahme im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die Ausnahmen sollten Russland Öllieferungen unterhalb der noch festzulegenden Obergrenze erlauben. Das könnte den Markt stabilisieren.
US-Finanzministerin Janet Yellen warb am Dienstag in Japan um Unterstützung für ihre Pläne. Die sieben führenden Industrienationen (G7) hatten bei ihrem jüngsten Treffen einen Ölpreisdeckel diskutiert und wollen diesen prüfen. Viele Details sind aber noch unklar.
Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), sagte Reuters am Dienstag am Rande einer Konferenz in Sydney, er kenne die mögliche Höhe einer Obergrenze nicht. Eine solche Maßnahme könne aber den Schaden für viele Volkswirtschaften begrenzen. Seine Hoffnung sei es, dass viele Länder mitzögen. "Und wenn man es verfolgt, sollte man sich nicht nur auf Rohöl fokussieren, sondern auch auf raffinierte Produkte." Benzin und Diesel haben sich zuletzt noch stärker verteuert als Rohöl.
US-Vorstellungen zufolge sollen Finanzdienstleistungen, Versicherungen und der Transport von Öl-Ladungen zusammengefasst werden. Ein Cargo-Unternehmen oder Importeur soll diese Dienstleistungen dann nur bekommen, wenn sie sich an eine Obergrenze für russisches Öl halten. Die Obergrenze soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden - auf einem Niveau, das Russland noch einen Anreiz für Exporte bietet, aber auch nicht zu hoch, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. US-Regierungsvertreten zufolge könnten es in etwa 40 bis 60 Dollar pro Fass werden.
Allerdings gibt es im G7-Kreis auch Bedenken, weswegen es zuletzt keine Beschlüsse zu dem Thema gab. Fraglich ist, wie sinnvoll eine Obergrenze in westlichen Ländern ist, wenn starke Wirtschaftsmächte wie China und Indien nicht mitziehen.
rtr