Ist für den Milliardär Bill Gates die Tech-Rallye erst einmal vorbei? Was seine jüngsten Aktien-Verkäufe über seine Strategie verraten könnten.

Im Jahr 2023 lief es wieder rund für Tech-Werte. Denn getrieben durch die Begeisterung um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) trieb es einige Aktien wieder durch die Decke und bei Anlegern entflammte wieder Enthusiasmus für die Börse.

Auch 2024 setzte sich diese Begeisterung fort. Nun erfolgte in den vergangenen Wochen allerdings eine leichte Abkühlung durch unterschiedliche Unsicherheiten an der Börse. Für viele Anleger stellt sich nun die Frage: Ist der Tech-Hype nun erstmal vorbei und kühlt sich weiter ab, oder handelt es sich nur um eine kurzfristige Korrektur und sollte man gerade jetzt die günstigen Einstiegschancen nutzen?

Eine Möglichkeit, um sich hier ein Bild der Lage zu machen, ist es, darauf zu schauen, wie die Superreichen in solchen Zeiten mit ihrem Geld umgehen. Denn wenn jemand weiß, wie man aus seinem Geld noch mehr Geld machen kann, dann sind es wohl die Milliardäre. Einer der wohl bekanntesten: Microsoft-Gründer Bill Gates (68).

Milliardär Bill Gates – rechnet er mit einem Aktien-Crash?

Der Microsoft-Gründer Bill Gates ist zwar eher weniger dafür bekannt, ein Wall Street Investor zu sein. Dennoch machte er sich in den vergangenen Jahren in dieser Branche einen immer größeren Namen. Denn das Geld seiner privaten Stiftung „Bill & Melinda Gates Foundation“ wird in einem gleichnamigen Trust verwaltet. Da die Stiftung echte Herzensprojekte von Gates finanziert, will das Geld also wohlüberlegt investiert werden. Der Trust wird von externen Managern verwaltet, doch trägt er dennoch unmittelbare Stil-Noten von Bill Gates.

So ist derzeit die größte Position im Portfolio – natürlich – Bill Gates Firma Microsoft. Fast 35 Millionen Aktien befinden sich derzeit im Portfolio. Allerdings: Wie nun die jüngste Offenlegung des Portfolios zeigt, wurden zum Stand des 30. Junis über 1,6 Millionen Aktien verkauft. Dennoch nimmt die Position immer noch mit Abstand die größte Position bei Bill Gates ein. Es könnte sich hier also vor allem um Gewinnmitnahmen handeln. Bei der zweitgrößten Position, Warren Buffetts Berkshire Hathaway, wurden über sieben Millionen neue Aktien hinzugekauft.

Gänzlich verkauft wurden hingegen Bill Gates Aktien von Carvana. Carvana ist ein Gebrauchtwagenportal aus den USA und wird auch gerne als „das Amazon für Autos“ bezeichnet. Erst 2012 gegründet, ging es 2017 an die Börse. Mit Erfolg, denn seitdem konnte es insgesamt über 1.200 Prozent zulegen. Allerdings ging es seit August 2021 bis Mitte 2023 für die Aktie ins Bodenlose. Seitdem konnte sie jedoch wieder zulegen und liegt auf der Sicht von einem Jahr fast 300 Prozent im Plus. Da Gates die Aktie erst im zweiten Quartal 2022 gekauft hat, sollte er nun also kräftig Gewinn gemacht haben und könnte diese nun realisiert haben.

Womöglich könnte Bill Gates hier antizyklisch handeln, da der Markt für Gebrauchtwägen zuletzt seinen Höchstand erreicht haben könnte und langsam wieder abkühlt. Gebrauchtwägen waren vor allem während Corona-Zeiten heiß begehrt, da Neuwägen mit Lieferproblemen zu kämpfen hatten. Grundsätzlich sieht es für die Carvana-Aktie sonst nämlich gut aus: Der Umsatz könnte dieses Geschäftsjahr laut Analysten zweistellig steigen und Carvana könnte unter dem Strich erstmals profitabel werden mit einem Gewinn je Aktie von 0,45 US-Dollar. Analysten scheinen es aber ähnlich wie Gates zu sehen, denn sie raten mehrheitlich zum Halten der Aktie und sehen aktuell keine merklichen Kurschancen.

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