(neu: Kurs, Analysten und mehr Details)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach Vestas
Zwar werde der Jahresumsatz etwas steigen, die Ergebnismarge 2021 allerdings deutlich hinter der bisherigen Prognose liegen, hieß es. Zunächst ging es daher für das Nordex-Papier steil auf Talfahrt. Bei 12,88 Euro, dem tiefsten Stand seit Anfang Oktober, setzte dann aber eine spürbare Erholung ein.
Gegen Mittag war der Verlust dann wieder wettgemacht und es ging um 0,1 Prozent auf 14,29 Euro hoch. Die kräftige Vortageserholung ist so vorerst wieder gerettet. Händler begründeten dies damit, dass vieles im Kurs bereits eingepreist sei. Zwar hätten die am Vorabend vorgelegten Eckzahlen und der Ausblick enttäuscht, doch überraschend sei das alles nicht mehr gewesen.
Denn Anfang November hatte Vestas das Gewinnziel gesenkt und so die gesamte Branche belastet. Die Erholung der Nordex-Aktie am Vortag sei dem Ausblick von Siemens Gamesa, der Windturbinen-Tochter von Siemens Energy
Goldman-Analyst Ajay Patel bewertete bei Nordex nun zwar die wichtigsten Eckdaten und den gesenkten Ausblick negativ, das alles ist ihm zufolge angesichts des steigenden Kostendrucks in der Windkraftanlagen-Branche aber keine große Überraschung mehr. Und auch Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler konstatierte nur: Nach den Warnungen der Wettbewerber habe es "nun also auch Nordex" getroffen. Seine Schlussfolgerung daraus lautet lapidar: "Da die Hauptrisikofaktoren weiter die Transportkosten und die Stahlpreise bleiben, und diese auch so rasch nicht mehr fallen dürften, muss die Branche ihr Heil in Preissteigerungen für ihre eigenen Produkte suchen."
Mit Spannung dürfte allerdings nun auf den 15. November gewartet werden, wenn Nordex endgültige Zahlen bekannt gibt. Der Fokus der Investoren dürfte dann darauf liegen, ob die Ziele für 2022 weiter Bestand haben werden, was nicht nur Jefferies-Analyst Constantin Hesse bezweifelt. Er sieht die Margenprognose für die operative Profitabilität (Ebitda) "in Gefahr", während Goldman-Analyst Patel bereits mit einer Senkung rechnet.
Dass die Hamburger für das laufende Jahr nur noch von einer Ebitda-Marge von 1,0 statt zuvor 4,0 bis 5,5 Prozent ausgehen, macht laut Robomarkets-Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar außerdem deutlich, dass Nordex eines der wenigen Unternehmen hierzulande ist, bei dem die Lieferengpässe voll auf das Konzernergebnis durchschlagen. Er sieht allerdings "mit der Aussicht auf ein Ende der Probleme in den Lieferketten und den aktuell gedrückten Kursen eine interessante Anlagechance für interessierte Anleger"./ck/ngu/jha/
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Quelle: dpa-Afx