(Schlusskurs, weiterer Kommentar)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Papiere von Tui
Die ersten Schritte raus aus dem Corona-Tief habe Tui gemacht, sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Der Weg aus der Krise dürfte aber lang werden. In den klammen Pensionskassen des Konzerns lauere ein Risiko.
Tui sei aktuell eine "Hoffnungsaktie", sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst vom Broker CMC Markets. "Der Weg zurück zu alter Stärke wird ein Hürdenlauf." Branchenexperte Fehmi Ben Naamane von Oddo BHF äußerte sich zwar zufrieden, dass Omikron weder das erste Geschäftsquartal noch die Sommer-Buchungen wesentlich belastet habe. Es sei aber klar, dass die Lage fragil bleibe und sowohl Kapitalbedarf als auch die Schulden hoch seien, so Ben Naamane. Um sie abzubauen, bedürfe es einer sehr lebendigen Sommer-Saison.
Gerade mit Blick auf die Kapitalausstattung tun sich Analysten schwer mit einem Urteil. Richard Clarke von Bernstein lobte den vorsichtig positiven Ausblick und sieht das Risiko einer weiteren Kapitalerhöhung schwinden. Becky Lane von Jefferies fürchtet derweil mittelfristig weiter Liquiditätsrisiken. Beide sind sich aber in einem einig: Das Unternehmen ist an der Börse recht hoch bewertet.
Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember erzielte Tui einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro und damit rund fünfmal so viel wie im ersten Corona-Winter. Unter dem Strich konnte der Konzern seinen saisontypischen Verlust auf 384 Millionen Euro in etwa halbieren. Allerdings fiel das Minus höher aus, als Analysten im Schnitt erwartet hatten./ag/mis/jha/ajx/he
Quelle: dpa-Afx