FRANKFURT (dpa-AFX) - Für die Aktien von Siemens Energy könnte es am Montag ein holpriger Börsengang werden. Die erstmals gehandelten Papiere der Energiesparte von Siemens kosteten zuletzt 21,40 Euro. Der erste auf dem Handelssystem Xetra ermittelte Kurs betrug noch gut 22 Euro. Im Tief hatten die Papiere sogar nur 19,21 Euro gekostet.

Mit einem Kurs von gut 21 Euro beläuft sich der Börsenwert des Unternehmens auf knapp 16 Milliarden Euro. Analysten hatten im Vorfeld des Ganges auf das Parkett eine Marktkapitalisierung von mehr als 20 Milliarden Euro für möglich gehalten. Philip Buller von der Berenberg Bank etwa sah die Aktien aus fundamentaler Sicht mit 28 Euro als fair bewertet an.

Den Aktionären von Siemens wurden die Papiere von Siemens Energy automatisch in ihre Depots gebucht. Für zwei Siemens-Aktien erhalten sie einen Anteilsschein von Siemens Energy. 55 Prozent am neuen Unternehmen wurden so verteilt. 35,1 Prozent der Anteile bleiben zunächst bei Siemens, weitere 9,9 Prozent beim Pensionsfonds der Münchener.

Wegen der Abspaltung enthält der Dax an diesem Montag 31 statt 30 Titel. Mit dem Handelsschluss am Abend ist es aber mit der Dax-Mitgliedschaft von Siemens Energy bereits wieder vorbei. Ähnliche Konstellationen gab es bei der Abspaltung von Lanxess durch Bayer, dem Börsengang von Osram durch Siemens sowie bei der Ausgliederung von Uniper durch den Energiekonzern Eon.

Der Kurs des Mutterkonzerns Siemens verlor am Morgen bereinigt um den an der Börse platzierten Anteil 2,2 Prozent. Mit der Abspaltung der Energiesparte und einem erfolgreichen Börsengang von Siemens Energy dürfte Siemens-Chef Joe Kaeser seinem Ziel einer Neugestaltung des Konzerns ein großes Stück nähergekommen sein, hatte der Broker CMC Markets vor dem Börsengang geschrieben. Auch dürfte Kaeser damit den Erwartungen bisheriger und neuer Aktionäre entsprochen haben.

Händler machten ferner darauf aufmerksam, dass der Siemens-Konzern in der Zukunft weitere Aktien von Siemens Energy am Markt platzieren könnte. Dieses auch Aktienüberhang genannte Szenario dürfte latent auf dem Aktienkurs lasten./bek/jha/

Quelle: dpa-Afx