FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den zuletzt schon erlahmten Dax zeichnet sich zur Wochenmitte ein schwacher Handelstag ab. Allerdings könnte eine Flut an Unternehmensberichten dem Index im Laufe des Morgens neue Impulse geben. Der X-Dax als Indikator lässt für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,39 Prozent auf 15 094 Punkte erwarten. Auch der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 wird schwächer erwartet.

Bei etwa 15 200 Punkten scheint die jüngste Erholungsrally des Dax zuletzt ihren Höhepunkt erreicht zu haben. "Die so heiß ersehnten Anschlusskäufe gibt es einfach nicht", hieß es am Morgen vom Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Der deutsche Leitindex hält sich aber nach seiner starken Vorwoche weiter über der 21-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend, die bei 15 047 Punkten verläuft.

Börsianer zweifeln neuerdings auch wieder etwas mehr daran, ob der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed bereits abgeschlossen ist oder nicht. Laut dem Commerzbank-Experten Michael Pfister betonten Fed-Offizielle zuletzt, der Kampf gegen die Inflation sei noch nicht entschieden. Erleichternd wirkten mit Blick auf die Inflation die zuletzt deutlich gesunkenen Ölpreise, erwähnte Marktbeobachter Stephen Innes von SPI Asset Management.

In der Berichtssaison geht es am Mittwoch hierzulande hoch her. Allein aus dem Dax berichteten am Morgen acht Unternehmen. Positiv auffällig waren dabei die Titel der Commerzbank mit einem Anstieg um 2,6 Prozent im Tradegate-Handel. Nach einem überraschend erfolgreichen Quartal peilt die Bank für 2023 einen Überschuss von rund 2,2 Milliarden Euro an.

Umgekehrt ging es für die Titel des Logistikers DHL Group vorbörslich um fast ein Prozent nach unten. Die frühere Deutsche Post senkte ihre mittelfristige Prognose: 2025 rechnet sie nicht mehr damit, operativ ähnlich viel zu verdienen wie im Rekordjahr 2022.

Unter den übrigen Dax-Berichtsunternehmen dominierten negative Kursreaktionen. Die Titel von Eon , Continental , Bayer und Siemens Healthineers verloren im vorbörslichen Handel im Vergleich zu ihrem Xetra-Schlusskurs bis zu 1,8 Prozent. Finale Resultate gab es außerdem vom Sportartikelhersteller Adidas und dem Rückversicherer Munich Re .

Außerhalb des Dax fielen vor allem die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank negativ auf, hier zeichnet sich nach zuletzt gutem Lauf ein herber Rücksetzer um elf Prozent ab. Der Immobilienfinanzierer stockt wegen der anhaltenden Marktschwäche bei Gewerbeimmobilien seine Risikovorsorge deutlich auf und kappte sein diesjähriges Ziel für das Vorsteuerergebnis deutlich.

Bei Dürr könnte sich das jüngste Aufbäumen der Papiere wieder erübrigen, denn der Maschinenbauer kappte nach der Senkung der Prognose für 2024 nun auch seine Gewinnziele für 2023. Positiver waren die Reaktionen zum Beispiel bei Auto1 : Die Titel des Autohändlers zogen nach den Zahlen vorbörslich um sieben Prozent an./tih/jha/

Quelle: dpa-Afx