FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Freitag erneut Kurs nehmen auf die Marke von 16 000 Punkten. Knapp eine Stunde vor dem Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,28 Prozent auf 15 991 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird mit ähnlich hohem Aufschlag erwartet.

An der Hürde von 16 000 Punkten war der Dax an den Vortagen knapp gescheitert. Im Wochenvergleich ergibt sich gemessen an der aktuellen Indikation ein Gewinn von gut ein Prozent. Für das erste Halbjahr 2023 zeichnet sich ein Zuwachs von 14,8 Prozent ab.

Die Experten der Helaba betonten, dass der Dax zuletzt wichtige Widerstände im Bereich von 16 000 Punkten nicht überwunden habe, aber oberhalb des wichtigen Unterstützungsbereichs bei 15 700 Zählern wieder nach oben gedreht habe.

Die Zinssorgen bleiben aber ein Hemmschuh, Marktteilnehmer rechnen mit einer Fortsetzung der straffen Geldpolitik sowohl in den USA als auch in der Eurozone. Dass die US-Notenbank Fed im Juli die Zinsen ein weiteres Mal anheben werde, sei nach den überraschend robusten US-Wirtschaftsdaten in dieser Woche eine absolute Gewissheit, schrieb etwa Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Und nicht nur das: Es steige auch die Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhungen danach.

Am US-Anleihemarkt hinterließ dieses Szenario Spuren: Die Renditen zogen jüngst an - und bremsten Technologiewerte aus. Steigende Kurse von Bank-Aktien nach erfolgreichen US-Stresstests sorgten derweil für Gewinne im New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial und im marktbreiten S&P 500 . Chinas Börsen hielten sich am Morgen gut, auch wenn der Einkaufsmanagerindex (PMI) im dritten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle lag.

Adidas und Puma stehen nach Quartalszahlen von Nike im Blick. Belastet von hartnäckig hohen Lagerbeständen verfehlte der US-Wettbewerber die Gewinnerwartungen von Experten. Beim Umsatz übertraf der Sportartikelhersteller hingegen die Prognosen.

Händler werteten den Ausblick von Nike als düster, er lege das Augenmerk auf die Abschwächung im nordamerikanischen Markt und überschatte die starke Erholung in China. Adidas reagierten darauf im vorbörslichen Handel auf Tradegate mit Abschlägen von 1,6 Prozent zum Xetra-Schluss, Puma erging es mit minus 2,1 Prozent noch schlechter.

Der Immobilienkonzern LEG hob wegen Einmaleffekten die Gewinnprognose an. Auf Tradegate verteuerten sich die Papiere um 3,6 Prozent verglichen mit dem Xetra-Schluss.

Eine von der Deutschen Bank ausgesprochene Kaufempfehlung für Nordex ließ den Aktienkurs des Windkraftanlagenbauers vorbörslich auf Tradegate um drei Prozent steigen.

Beim Chipausrüster Süss Microtec will Kreisen zufolge der Großaktionär Luxempart seinen Anteil verringern. Dies belastete den Kurs, vorbörslich ging es auf Tradegate um mehr als sieben Prozent bergab./ajx/jha/

Quelle: dpa-Afx