FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwachen Wochenstart zeichnen sich im Dax auch am Dienstag leichte Verluste ab. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,2 Prozent auf 15 378 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutete sich ebenfalls ein moderates Minus zum Börsenstart an.

Eine toxische Mischung aus Zins- und Wachstumssorgen hatte den Dax tags zuvor mit 15 329 Punkten zeitweise bis auf das tiefste Niveau seit Ende März gedrückt. Das Chartbild ist angeknackst mit dem Bruch der Unterstützungen der vergangenen Monate und dem Rutsch unter die viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinien, welche die langfristigen Trends beschreiben. Damit steht der Dax nun zunächst schlechter da als der Dow Jones Industrial und auch die Nasdaq-Indizes in den USA.

Vor allem die jüngsten Signale der Notenbanken steckten hinter dem jüngsten Rutsch, erklärte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Die Anleiherenditen in den USA und Europa seien massiv gestiegen und gerade Wachstumswerte hätten an diesem Zinsanstieg schwer zu knabbern. Denn bei hohen Zinsen sind gerade bei stark wachsenden Unternehmen künftige hohe Gewinne aus heutiger Sicht weniger wert.

Hierzulande stehen am Dienstag Unternehmen aus den hinteren Börsenreihen im Fokus. So sicherte sich der Strahlen- und Medizintechnikkonzern Eckert & Ziegler einen Großauftrag aus den USA. Dabei geht es um die Lieferung von trägerfreiem Lutetium-177 an die US-Firma Point Biopharma. Die Aktien von Eckert & Ziegler notierten auf der Handelsplattform Tradegate gut acht Prozent über dem Xetra-Schluss vom Montag.

Der Personaldienstleister Amadeus Fire will bis zu fünf Prozent des derzeitigen Grundkapitals zurückkaufen. Dessen Papiere schnellten auf Tradegate um fast sieben Prozent in die Höhe.

Die Anteilsscheine des Waferherstellers Siltronic profitierten von einem positiven Analystenkommentar der Investmentbank Stifel und zogen auf Tradegate um 3,5 Prozent an.

Unter den im Dax gelisteten Unternehmen richtet sich die Aufmerksamkeit auf Airbus . Die Air France-KLM-Gruppe will 50 Flugzeuge vom Typ A350 bestellen. Hinzu kommt eine Kaufoption von 40 weiteren Flugzeugen. Die Papiere von Airbus gaben auf Tradegate in dem trüben Umfeld leicht nach.

Vorbörslich mit knapp neun Prozent unter Druck gerieten dagegen die Verbio-Aktien nach dem Geschäftsjahresbericht und einem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023/24./la/tih

Quelle: dpa-Afx