FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Montag nach der jüngsten Erholung stabil starten. Wichtigstes Ereignis für die Anleger ist in dieser Woche die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) über ihren Zins und das weitere geldpolitische Vorgehen am vergangenen Donnerstag entschieden hatte.

Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,1 Prozent auf 15 878 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich ein um 0,3 Prozent schwächerer Börsenstart an.

In der Woche zuvor hatte der Dax rund ein Prozent zugelegt und damit positiv damit auf die EZB reagiert. Diese hatte den Leitzins zwar erneut angehoben, aber zugleich signalisiert, dass damit die im Sommer 2022 begonnenen Zinsanhebungen zur Bekämpfung der hohen Inflation beendet sein könnten.

Trotz der Erholung ist es dem deutschen Börsenbarometer bisher aber nicht gelungen, aus seiner jüngsten Spanne von rund 15 500 bis circa 16 000 Punkten auszubrechen. Wie es weitergeht, könnte vor allem von der Fed entschieden werden, denn die US-Notenbank steht am Mittwoch mit ihrer Geldpolitik im Fokus. Die meisten Experten gehen von keiner weiteren Zinserhöhung aus, ausgeschlossen ist ein solcher Schritt aber nicht. Als entscheidend gilt aber vor allem, wie lange eine mögliche Leitzins-Plateauphase anhalten dürfte. Je länger sie dauert, desto belastender könnte es für die Märkte sein. Ein Wiederaufleben der hohen Inflation könnte indes noch schädlicher sein für die Wirtschaft.

Die Europäische Zentralbank habe derweil inzwischen zum Ausdruck gebracht, dass ein ausreichend restriktives Zinsniveau erreicht worden sei, konstatierten die Experten der Landesbank Helaba. "Sie will die Wirkung der bereits erfolgten Zinserhöhungen auf das Wachstum und vor allem auf die Inflation abwarten." Und dies sei auch mit Blick auf die Fed und ihre Leitzinsentscheidung denkbar. "Wir gehen davon aus, dass sich die Fed für unveränderte Zinsen aussprechen wird, wenngleich auch dort die Lage nicht eindeutig ist."

Unter den Einzelwerten dürften Änderungen in den Indizes Aufmerksamkeit auf sich ziehen, auch wenn sich vorbörslich kaum Kursveränderungen andeuteten.

Im Dax bleibt alles beim Alten, doch im MDax ist ab sofort wieder der Internetdienstanbieter United Internet vertreten. Komplett raus aus den großen Indizes ist der Anlagenbauer Krones und Basler musste seinen Platz im Nebenwerte-Index SDax räumen.

Im SDax sind nun die United-Internet-Tochter Ionos und der Börsenneuling und Wasserstoff-Spezialist Thyssenkrupp Nucera zu finden. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigten sich nur die letztgenannten Aktien leicht auffällig. Sie legten im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag um 0,8 Prozent zu.

Die Aktien von Puma SE könnten nach dem Börsenstart laut einem Händler darauf reagieren, dass die Ferrari-Motorsportabteilung Scuderia Ferrari den Sportartikelhersteller offenbar von 2024 an erneut als Premiumpartner ausgewählt habe. Auf Tradegate zeigten sich die Puma-Papiere allerdings kaum verändert./ck/mis

Quelle: dpa-Afx