FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer insgesamt starken Vorwoche dürfte der Dax am Montag weitgehend stabil in den Handel starten. Von Seiten der Konjunktur gibt es zu Wochenbeginn keine Impulse und die Saison der Quartalsberichte nähert sich ihrem Ende.

Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Stunde vor dem Börsenbeginn ein Minus von 0,10 Prozent auf 12 888 Punkte. Am Freitag hatte der Dax zwar leicht schwächer geschlossen, aber dennoch einen Wochengewinn von 1,8 Prozent verbucht. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , wird am Montag minimal im Plus erwartet.

Angesichts der wieder steigenden Corona-Neuinfektionen dürfte die Unsicherheit allgemein wieder wachsen und könnte sich dann rasch an den Handelsplätzen widerspiegeln. In Deutschland nimmt die Zahl der Neuinfizierten seit Ende Juli zu. Experten sind besorgt über einen womöglich starken Anstieg der Fallzahlen, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

Die Vorgaben aus den USA und Japan sind zum Wochenbeginn uneinheitlich: An der Wall Street hatte es der Dow Jones Industrial erst in den letzten Handelsminuten knapp ins Plus geschafft. In Asien meldete die Börse in Tokio am Morgen Verluste, während es in China Kursgewinne gab.

Unter den Einzelwerten hierzulande dürften angesichts neuer Corona-Sorgen und der Reisewarnung für fast ganz Spanien mit den Balearen-Inseln erneut Aktien von Flug- und Reiseunternehmen im Fokus der Anleger stehen. Hierzulande werden die Papiere der Lufthansa , die an ihrem Reiseplan nach Spanien weiter festhält, sehr schwach erwartet. Auf der Handelsplattform Tradegate büßten sie im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Freitag rund 2 Prozent ein.

"Lufthansa und Eurowings fliegen auch weiterhin nach Spanien - inklusive Mallorca", zitierte die "Bild"-Zeitung am Sonntag einen Unternehmenssprecher. Trotz der jüngsten Reisewarnung gebe es nach wie vor eine gute Auslastung. Der Reisekonzern Tui indes hatte nach der Reisewarnung für fast ganz Spanien die geplanten Pauschalreisen dorthin abgesagt.

Mit Aussagen zum Ausblick könnten zudem die Anteilsscheine von Grand City Properties Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Wohnimmobilienkonzern sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Zur Vorlage der Zahlen für das erste Quartal hatte das Unternehmen seine Prognose auch wegen Verzögerungen bei Übernahmen ein wenig zurückgeschraubt. Händler werteten die Aussagen allerdings als "kaum bewegend".

Darüber hinaus könnten Umstufungen bewegen. So empfiehlt die Privatbank Berenberg Qiagen nun zum Kauf. Sie hob das Papier des Biotechnologie- und Gendiagnostikunternehmens nach der gescheiterten Übernahme durch Thermo Fisher von "Hold" auf "Buy" und das Kursziel von 39 auf 50 Euro. Qiagen sei auch ohne den US-Technologiekonzern stark, hieß es.

Die französische Großbank Societe Generale strich dagegen ihre Kaufempfehlung für Scout24 nach den kürzlich vorgelegten Quartalszahlen. Allerdings hob sie zugleich wegen der Kostenkontrolle und der damit verbundenen Margenverbesserung das Kursziel von 66 auf 80 Euro an. Die Umsätze des Online-Marktplatzbetreiber seien wie erwartet im zweiten Quartal kaum zurückgegangen, schrieben die Analysten. Doch auch wenn ihnen das Geschäftsmodell und die Vorhersagbarkeit gefielen, sähen sie kaum mehr weiteres Aufwärtspotenzial./ck/jha

Quelle: dpa-Afx