FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Rekordjagd des Dax dürfte am Freitag weitergehen. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Plus von 0,6 Prozent auf 17 786 Punkte. Damit steuert der deutsche Leitindex auf die siebte Bestmarke in Folge zu - auf Schlusskursbasis könnte es sogar der achte Rekordtag in Folge werden. Nach dem starken Februar zeichnet sich ein Wochenplus von 2,1 Prozent ab. Dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 winken am Freitag ebenfalls Gewinne.

Laut Börsenexperte Thomas Altmann von QC Partners nimmt der Dax mit der aktuellen Indikation Kurs auf die längste Rekordserie seit dem Jahr 2015. Die gestrige Bestmarke sei zudem von extrem hohen Handelsumsätzen begleitet worden, wofür wohl auch Portfolio-Anpassungen zum Monatsende eine große Rolle gespielt hätten.

"Offensichtlich ist das Vertrauen in den Aufwärtstrend so groß, dass man an diesem partizipieren will", heißt es im Tagesausblick der Landesbank Helaba. "Zu sorglos sollte man allerdings nicht sein", geben dessen Autoren zu bedenken. Denn es gebe ein Korrekturrisiko, das sich an charttechnischen Überkauft-Signalen ablesen lasse.

Auf beiden Seiten des Atlantiks reagieren die Anleger derzeit erleichtert auf die jüngsten Inflationssignale, die auf eine sich abschwächende Teuerung hinweisen und damit die Hoffnung auf Zinssenkungen nicht begraben. Zu Wochenschluss kommen jetzt noch die Daten zur Februar-Inflation im Euroraum. "Offensichtlich kristallisiert sich der Juni heraus als das Datum, an dem die EZB ihren Zinssenkungszyklus beginnen wird", sagte Commerzbank-Expertin Antje Praefcke.

Am Freitag stehen zudem noch einige Geschäftszahlen auf der Agenda. Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck ist nach einem Gewinnsprung im vergangenen Quartal trotz schwächerer Bestellungen überraschend zuversichtlich für 2024. Dies gab den Aktien bereits vorbörslich Auftrieb.

Der Autovermieter Sixt berichtete für 2023 einen Rekordumsatz. Allerdings ging der Vorsteuergewinn auch wegen hoher Abschreibungen auf Elektroautos und einer geringeren Nachfrage nach Stromern zurück und verfehlte so eine neue Bestmarke. Zudem sollen die Aktionäre nun weniger Dividende erhalten. Börsianer verwiesen auch auf einen "sehr schwachen" Ausblick auf das laufende Quartal. Vor diesem Hintergrund klängen die Ziele für 2024 optimistisch.

Der Bausoftwarespezialist Nemetschek könnte Händlern zufolge von einem überraschend guten Umsatzausblick des US-Konkurrenten Autodesk profitieren./gl/stk

Quelle: dpa-Afx