FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax könnte es am Montag mit einer Fortsetzung seiner Erholung schwer haben. Zwar wurde im US-Haushaltsstreit in letzter Sekunde wieder ein vorläufiger Kompromiss gefunden, doch dieser gilt als nur vorübergehend. So signalisierte der X-Dax eine Stunde vor dem Auftakt ein knappes Minus von 0,03 Prozent auf 15 382 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutete sich ebenfalls ein Start knapp im Minus an.

Der Dax dürfte sich also schwertun, auf zuletzt zwei Erholungstage einen dritten Gewinntag folgen zu lassen. Der Leitindex orientierte sich zuletzt wieder in Richtung der exponentiellen 200-Tage-Linie, die bei 15 480 Punkten verläuft. Knapp über diesem längerfristigen Trendbarometer hatte die Erholung am Freitag aber schon bei 15 515 Punkten geendet. Letztlich hatte der Dax sein Minus in der Vorwoche noch auf gut ein Prozent reduziert.

Börsianern zufolge bringt es am Montag nur vorübergehend etwas Erleichterung, dass eine drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung um etwa 45 Tage vertagt worden sei. Zuvor reagierten die Börsen in Asien am Morgen eher positiv darauf, dass sich Demokraten und Republikaner am Wochenende im Repräsentantenhaus auf einen Übergangsetat geeinigt haben.

Laut den Experten der ING Bank richten sich die Blicke nun auf Kommentare von US-Notenbankern, die am Montag erwartet werden. Unter anderem werde deren Chef Jerome Powell an einer Diskussionsrunde teilnehmen, in der es neue Eindrücke zur künftigen Geldpolitik geben könne. "Die Zinsaussichten bleiben in den nächsten Wochen das A und O der Märkte", sagte am Morgen ein Marktbeobachter. Auch Einkaufsmanagerindizes, darunter der ISM-Index für die US-Industrie, werden am Montag am Markt als relevant bezeichnet.

Am Brückentag vor dem Tag der Deutschen Einheit ist die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite dünn. Am ehesten sorgten Analystenkommentare vorbörslich für etwas Bewegung, darunter eine Hochstufung der Ströer -Aktie durch die Barclays-Bank. Außenwerbung in Deutschland sei eines der attraktivsten Werbemodelle im Mediensektor, argumentierte Analyst Julien Roch in seiner Studie für das neue "Overweight"-Votum. Im Tradegate-Handel zogen die Aktien um fast drei Prozent an.

Ferner sorgten Kaufempfehlungen von Jefferies bei den Aktien der beiden Lagertechnik-Hersteller Kion und Jungheinrich für ein vorbörsliches Plus von bis zu drei Prozent. Konjunktursorgen hätten dafür gesorgt, dass zuletzt ein zu negatives Szenario eingepreist wurde, schrieb Analyst Lucas Ferhani. Bis zum Jahresende sollten die Unternehmen von massiven Auftragsbeständen zu höheren Preisen profitieren./tih/jha/

Quelle: dpa-Afx