FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax setzt seine Rekordrally wohl auch am Dienstag fort. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax ein Plus von 0,27 Prozent auf 16 839 Punkte, was eine Bestmarke bedeuten würde. Damit rückt die 17 000er-Marke einen Schritt näher. Die Jahresendrally seit dem Tief im Oktober beläuft sich mittlerweile auf rund 15 Prozent. 2023 hat der Dax bislang sogar mehr als 20 Prozent gewonnen.
"Der Dax steigt aktuell von Hoch zu Hoch", sagte der Chartexperte Martin Utschneider von der Finanzethos GmbH. Er rät aber dazu, die Absicherungen weiterhin nachzuziehen, denn durch die zuletzt starke Entwicklung sei die Fallhöhe größer geworden. Schließlich habe der Leitindex in den vergangenen zehn Handelstagen nur einmal knapp im Minus geschlossen. Es könne jeden Tag schnell gehen, so Utschneider.
Anleger blicken am Dienstag angesichts der anstehenden Zinsentscheide gespannt auf die US-Verbraucherpreise, die Signalwirkung für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed haben. Das Interesse gilt der Frage, ob sich die jüngste Abkühlung der Inflation im November fortgesetzt hat. Die Landesbank Helaba verweist auf die Kerninflation, die zwar auch ihren Zenit überwunden habe, aber "auf einem für Fed inakzeptabel hohen Niveau" bleibe. Dies könne die zuletzt größer gewordenen Zinssenkungserwartungen auf die Probe stellen.
Unternehmensseitig sind die Blicke nach der Veröffentlichung von Geschäftsjahreszahlen auf Carl Zeiss Meditec gerichtet. Die Resultate überzeugten zwar nicht, aber die Aussagen zum Ausblick fielen einem Händler zufolge besser als zuletzt befürchtet aus. Im Tradegate-Handel sorgte dies für ein vorbörsliches Plus von drei Prozent. Erstmals seit drei Monaten könnte der Kurs wieder über die 90-Euro-Marke steigen.
Auch von Hannover Rück gab es am Morgen anlässlich eines Investorentags Aussagen zum Ausblick. Der Rückversicherer erwartet für 2024 einen Konzerngewinn von mindestens 2,1 Milliarden Euro und stellte zudem strategische Ambitionen bis 2026 vor. Erste Reaktionen von Anlegern waren mit einem Tradegate-Abschlag von etwa einem Prozent eher negativ.
Mit einem zweiprozentigen Minus hatten auch Aktien von SAP bei Anlegern vorbörslich einen schweren Stand. Allerdings bewegen sie sich immer noch auf Rekordniveau. Der US-Rivale Oracle hatte im zweiten Geschäftsquartal enttäuscht, seine Aktien brachen nachbörslich im US-Handel um fast 10 Prozent ein. Ein Experte betonte allerdings, dass Oracle in einem Bereich enttäuscht habe, in dem SAP kaum beziehungsweise gar nicht aktiv sei./tih/mis
Quelle: dpa-Afx