FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer stabilen Vorwoche zeichnen sich für den Dax am Montag leichte Verluste ab. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator signalisierte eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,3 Prozent auf 16 136 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird rund 0,5 Prozent tiefer erwartet.

An den Börsen herrscht Zurückhaltung, denn in den USA und der Eurozone stehen Zinsentscheidungen wichtiger Notenbanken in dieser Woche auf der Agenda. Der Markt habe seitens der US-Notenbank eine weitere Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte am Mittwoch eingepreist und erwarte einen Zinsschritt in derselben Höhe am Donnerstag auch von der Europäischen Zentralbank (EZB), hieß es bei der Credit Suisse.

"Die Frage ist allerdings, ob das Ende der Fahnenstange damit erreicht ist oder ob es weitere Erhöhungen geben wird", erklären die Experten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba die Vorsicht der Anleger. Sie selbst rechnen zwar nicht mit weiteren Zinsschritten, auszuschließen seien sie aber nicht, "und die Notenbanken werden sich wohl alle Optionen offenhalten".

Unter den Einzelwerten hierzulande könnten die Aktien von Adidas nach einem Bericht der "Financial Times" einen Blick wert sein. Vorbörslich reagierten die Papiere auf der Handelsplattform Tradegate jedoch nicht. Der Sportartikelhersteller habe Bestellungen im Wert von über 508 Millionen Euro für Yeezy-Schuhe in der ersten Verkaufsserie nach dem Ende der Partnerschaft mit Kanye West erhalten, berichtet die Zeitung. Die Nachfrage habe die optimistischsten Vorstellungen von Adidas übertroffen, zitiert sie dabei nicht namentlich genannte, informierte Quellen.

Ein Händler sieht dies "leicht positiv" für die Aktie. "Die hohe Nachfrage senkt das Risiko eines hohen Verlustes", sagte er. Allerdings habe Adidas auch gesagt, dass ein bestimmter Betrag aus den Einnahmen der Schuhe gespendet werden solle. Bisher rechnet der Dax-Konzern mit einem Verlust von bis zu einer Milliarde Euro wegen des abrupten Endes der Partnerschaft mit dem Rapper.

Zahlen legten zudem die beiden MDax -Unternehmen Hella und Software AG vor. Der Autozulieferer Hella steigerte seinen Umsatz, den operativen Gewinn und auch die Profitabilität im ersten Halbjahr deutlich. Die Jahresprognose wurde von dem mittlerweile mehrheitlich zum französischen Konzern Faurecia gehörenden Scheinwerfer-Spezialisten bestätigt. Die Aktien legte im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag auf Tradegate leicht zu.

Die Software AG , deren Aktie angesichts der Übernahme durch den Finanzinvestor Silver Lake an diesem Montag zum letzten Mal im MDax und TecDax gehandelt und dann aus den Indizes entfernt werden, profitierte im zweiten Quartal vom guten Geschäft mit Datenbanksoftware. Das erklärte Zukunftsgeschäft mit Integrationssoftware wuchs dabei weniger stark als das Geschäft mit Datenbanksoftware. Operatives Ergebnis und Umsatz übertrafen die Erwartungen der Analysten. Auf Tradegate reagierte die Aktie kaum.

Endgültige Zahlen meldete auch das SDax -Unternehmen Atoss Software . Der Anbieter von Software für Personalmanagement bestätigte seine erst kürzlich angehobenen Jahresziele und auch seine mittelfristige Prognose. Auf Tradegate stiegen die Papiere um 1,5 Prozent.

Nach einer Umstufung durch die britische Großbank HSBC zeigten sich die Deutz-Aktien vorbörslich schwächer. Die HSBC strich ihre Kaufempfehlung für das Papier des Motorenherstellers. Es wird nun mit "Hold" und einem von 6,80 auf 6,00 Euro gesenkten Kursziel bewertet./ck/jha/

Quelle: dpa-Afx