FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) herrscht am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erst einmal Zurückhaltung. Nach der Stagnation des Dax am Vortag dürfte der Leitindex leicht nachgeben. Eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,4 Prozent auf 15 549 Punkte.

Die Euro-Notenbank gerät zunehmend unter Druck, auf die hohe Inflation zu reagieren. Entgegen vieler Erwartungen hatte sich die Teuerung im Währungsraum zu Jahresanfang nicht abgeschwächt, sondern weiter beschleunigt. Zwar dürfte sich an den rekordniedrigen Leitzinsen nichts ändern. Analysten sehen es allerdings als denkbar an, dass die EZB angesichts der hohen Inflation ihre Wortwahl ändert. Einige Marktbeobachter halten es inzwischen für möglich, dass die EZB sogar schon früher als 2023 mit Zinserhöhungen beginnt.

Einen Dämpfer gab es zudem vom Facebook-Konzern Meta . Mit den Quartalszahlen und Geschäftsprognosen enttäuschte dieser die Anleger schwer, die Aktie brach zeitweise um mehr als ein Fünftel ein.

Hierzulande richtet sich der Blick ebenfalls verstärkt auf die Quartalsberichte der Unternehmen. Vor dem Xetra-Start veröffentlichten die beiden Dax-Werte Infineon und Siemens Healthineers Zahlen. Infineon will künftig profitabler wirtschaften, die Aktien legten auf Tradegate um 2,5 Prozent zu. Siemens Healthineers erhöhte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, der Aktienkurs stieg vorbörslich um knapp 2 Prozent.

Deutsche Telekom stiegen vorbörslich um ein Prozent. Analysten lobten die Zahlen der Tochter T-Mobile US vom Vorabend. Die Aktie hatte im späten Handel fast acht Prozent gewonnen./bek/jha/

Quelle: dpa-Afx