FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax steht am Dienstag deutlich unter Druck. Am Nachmittag rutschte der deutsche Leitindex unter den Unterstützungsbereich der vergangenen Tage um 15 800 Punkte, zuletzt sank er um 1,27 Prozent auf 15 748,96 Punkte. Damit setzt er seine Korrektur vom Rekordhoch bei 16 528 Punkten fort, das er am Montag vergangener Woche erreicht hatte.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Dienstag 0,36 Prozent auf 27 926,35 Punkte. Das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 fiel um 1,5 Prozent.
Nachrichten aus China nährten die Konjunktursorgen. Dort trüben sich die Aussichten für die Wirtschaft, die jahrelang als Zugpferd der globalen Konjunktur galt, weiter ein. Der chinesische Außenhandel zeigt keine Anzeichen einer Erholung. Jüngste Zahlen für den Juli fielen schlechter aus als von Analysten erwartet.
Sie unterstrichen, dass China ohne deutliche Stimulierungsmaßnahmen in den kommenden Quartalen keine Unterstützung für die Weltwirtschaft darstelle, hieß es von der Dekabank. "Und bis die dort verabreichten Konjunkturpillen in Europa ankommen, bis dahin dürfte auch noch einige Zeit vergehen", ergänzte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets.
Banken waren europaweit sehr schwach. Eine neue Übergewinnsteuer für italienische Kredithäuser drückte branchenweit auf die Stimmung. Im Dax lagen Commerzbank und Deutsche Bank hinten - mit Abschlägen zwischen vier und fünf Prozent.
Bayer gaben nach vollständigen Quartalszahlen um 1,7 Prozent nach. Der Konzern wird neben dem Agrargeschäft auch für seine Pharmasparte vorsichtiger.
Die VW -Dachgesellschaft Porsche SE bestätigte die Jahresziele, der Gewinn im ersten Halbjahr ging jedoch zurück. Die Anteile büßten 3,7 Prozent ein.
Positive Studiendaten zum Abnehmpräparat Wegovy bescherten nicht nur den Aktien von Novo Nordisk in Kopenhagen ein Rekordhoch, sondern im MDax auch den Titeln von Gerresheimer . Zuletzt gewannen sie etwas darunter noch mehr als neun Prozent. Der Spezialverpackungshersteller produziert die "Automatik-Spritzen", sogenannte GLP-1-Pens, für Wegovy und andere boomende Abnehmpräparate.
Eine Prognoseanhebung verhalf den Anteilen des Lkw-Zulieferers SAF-Holland zu Kursgewinnen von 3,8 Prozent. Optimistischer für das laufende Jahr wird auch der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport , dessen Aktien darauf mit einem Plus von fast sechs Prozent reagierten.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0943 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0984 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,59 Prozent am Vortag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,48 Prozent auf 124,80 Punkte. Der Bund-Future gewann 1,15 Prozent auf 133,28 Punkte./ajx/men
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx