FRANKFURT (dpa-AFX) - Im derzeit schwierigen Börsenumfeld haben am Montag der Ukraine-Russland-Konflikt und die Furcht vor steigenden Zinsen die Kursentwicklung gehemmt. "Jeder Erholungsversuch in Frankfurt wird schnell für Gewinnmitnahmen genutzt - ein Umstand, den wir so in den vergangenen zwei Jahren nicht gesehen haben", erläuterte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Am Nachmittag notierte der Dax mit plus 0,48 Prozent auf 15 171 Punkten. Nach dem Auftakt hatte er noch mehr zugelegt.

Der MDax der mittelgroßen Titel sank zuletzt um 0,13 Prozent auf 33 038 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone stand ein halbes Prozent höher.

Mit dem schwelenden Ukraine-Konflikt, einem weiter steigenden Ölpreis und einem im Januar überraschend starken US-Arbeitsmarkt, der die US-Notenbank weiter unter Druck setze, häufe die Börse immer mehr Risiken an, die die Anleger an einer Fortsetzung der jahrelangen Hausse zweifeln ließen, sagte Experte Molnar.

Im Dax erholten sich Online-Titel wie die des Kochboxenversenders Hellofresh und des Essenslieferdientes Delivery Hero mit Kursaufschlägen von bis zu vier Prozent. Auch die Papiere des Softwarekonzerns SAP kamen wieder in Gang mit plus 2,4 Prozent. Das Bankhaus Metzler setzte sie auf seine "Top Ten"-Liste. Am Dax-Ende verbilligten sich Vonovia um 1,9 Prozent und auch im MDax waren Immobilientitel unter den schwächsten Werten. Es belastet die Zinswende.

Aurubis startete mit einem Gewinnsprung in das neue Geschäftsjahr. Der Kupfer- und Metallrecyclingkonzern profitiert von der hohen Rohstoffnachfrage, auch im Zuge der Digitalisierung der Welt sowie der wachsenden Elektromobilität. Dies sorgt für hohe Kupferpreise. Aurubis gewannen 1,7 Prozent. Bereits im Januar hatte der Konzern die Ziele für das aktuelle Geschäftsjahr angehoben.

Ceconomy schwankten im SDax nach Quartalszahlen stark. Zeitweise verloren sie fast zehn Prozent, zuletzt verbuchten sie ein Plus von zwei Prozent. Der Elektronik-Einzelhändler habe durch die Bank schlechter als erwartet abgeschnitten, sagte ein Börsianer. Den Ausblick bestätigte Ceconomy. Er sei aber mit vielen Unsicherheiten behaftet, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank.

Die Übernahme der Aareal Bank durch die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge ist derweil vom Tisch. Die Mindestannahmeschwelle von 60 Prozent sei nicht erreicht worden, teilte ihre Zweckgesellschaft Atlantic BidCo mit. Daher sei das Angebot erloschen und werde rückabgewickelt. Die Aareal-Aktien verloren 4,7 Prozent. Das Scheitern der Übernahme sei letztlich aber keine Überraschung, urteilte ein Händler und zeigte sich erstaunt vom Kursrutsch.

Der Euro hielt sich über der Marke von 1,14 US-Dollar. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1440 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1464 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,04 Prozent am Freitag auf 0,12 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,41 Prozent auf 141,10 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,13 Prozent auf 165,85 Zähler./ajx/men

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx