FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich nach einer anfänglichen Schwäche im impulsarmen Handel am Montag stabil gezeigt. Positive Stimmungsdaten aus der Industrie halfen, die Verluste bis zum Nachmittag wett zu machen. Zuletzt hielt sich der deutsche Leitindex prozentual unverändert bei 15 649,44 Punkten. Insgesamt tritt der Dax nun aber schon seit Wochen mehr oder weniger auf der Stelle.

Dem MDax erreichte am Montag Bestmarke und stieg zuletzt um 0,15 Prozent auf 34 514,27 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 drehte ebenfalls in die Gewinnzone und rückte um 0,11 Prozent auf 4088,71 Zähler vor.

Einer zweiten Erhebungsrunde zufolge kletterte die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone im Juni auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Der Einkaufsmanagerindex des Marktforschungsunternehmens IHS Markit legte im Vergleich zum Vormonat auf 59,5 Zähler zu, womit das Resultat der ersten Erhebung leicht nach oben korrigiert wurde.

Wegen des US-Feiertags "Independence Day" ging es zum Wochenauftakt an den Börsen ansonsten eher ruhig und schwankungsarm zu. Da der Feiertag auf den Sonntag fiel, bleiben die US-Börsen nun am Montag geschlossen. Spätestens ab Mittwoch jedoch könnten laut Axi-Marktanalyst Milan Cutkovic die Schwankungen wieder zunehmen, denn abgesehen von einigen Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone steht dann das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank im Fokus.

Der Blick auf das Fed-Protokoll helfe den Investoren, besser einschätzen zu können, wie weit die Federal Reserve (Fed) noch von einer Zinswende entfernt ist, so Cutkovic. Dabei erinnerte er daran, dass Fed-Präsident Jerome Powell die Märkte vor drei Wochen mit schärferen Tönen in Richtung einer solchen Zinswende überrascht, diese Schärfe jedoch kurz danach schon wieder etwas herausgenommen hatte. "Das Sitzungsprotokoll dürfte nun mehr Klarheit darüber bringen, wie einig sich die 18 Mitglieder des Offenmarkt-Ausschusses (FOMC) sind, was den rapiden Anstieg der Inflationsraten und den Zinsausblick betrifft."

Im Dax belegte zuletzt die Aktie der Deutschen Bank den Spitzenplatz unter den 30 Dax-Werten mit plus 1,4 Prozent. Im Index der mittelgroßen Werte stiegen die Aktien der Commerzbank um 1,8 Prozent.

Covestro stiegen um 0,8 Prozent auf 55,78 Euro. Eine positive Studie der DZ Bank stützte. Analyst Peter Spengler hob den fairen Wert der Aktie von 72 auf 73 Euro an und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Der Hersteller von Kunststoffkonzern profitiere von einer großen Nachfrage, schrieb er. Zugleich setzte er seine Umsatz- und Ergebnisschätzungen (Ebitda) bis 2023 hoch, da unter anderem mit der Konsolidierung des von DSM übernommenen Geschäfts nachhaltigen Beschichtungsharzen ein positiver Beitrag zu erwarten sei.

Im MDax legten zuletzt die Papiere von K+S mit plus 3,7 Prozent auf 12,68 Euro am kräftigsten zu. Nach dem zwischenzeitlichen Rückschlag der Kali-Aktie seit Mitte Juni, geht es nun die vierten Handelstag in Folge wieder deutlich nach oben. Bei 12,725 Euro erklomm das Papier nun wieder einen Höchststand seit 2019 und liegt für das laufende Jahr inzwischen über 60 Prozent im Plus. In der vergangenen Woche hatte Kepler-Chevreux-Analyst Christian Faitz mit einem Kursziel von 22 Euro für Aufmerksamkeit gesorgt und die Korrektur der Aktie beendet. In seiner Studie hatte er auf die Erholung des Kalimarktes sowie den Schuldenabbau des Konzerns verwiesen.

Die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport gewannen 1,8 Prozent. Sie profitierten Händlern zufolge davon, dass der Flughafen Sydney von einer Investorengruppe ein Übernahmeangebot in Höhe von 22 Milliarden australischen Dollar erhalten hat. Das sorge auch für gute Stimmung unter Fraport-Aktionären, hieß es. Lufthansa zogen um 2,4 Prozent nach oben. Aufgrund gesunkener Corona-Infektionszahlen wächst nach Angaben von Vorstandsmitglied Harry Hohmeister die Nachfrage nach Dienstreisen wieder.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,31 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 144,94 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,24 Prozent auf 172,75 Punkte.

Der Euro stieg angesichts der robusten Konjunkturdaten wieder leicht und kostete am Nachmittag 1,1867 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1823 Dollar festgesetzt./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx