FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Angst vor schneller steigenden Zinsen in den USA hat den jüngsten Höhenflug des Dax
Der MDax
Für Verunsicherung sorgten jüngste Aussagen der US-Notenbank (Fed). Wie aus dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der Dezember-Sitzung hervorgeht, sprachen sich einige ihrer Mitglieder dafür aus, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen. Damit würden auslaufende Anleihen nicht mehr ersetzt, was die Anleihenkurse drücken und die Renditen entsprechend erhöhen dürfte. Dies wiederum würde Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weniger attraktiv erscheinen lassen.
Zudem wurde wiederholt betont, dass sowohl die Wirtschafts- als auch die Inflationsentwicklung für einen rascheren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik sprächen. Eine schnellere Anhebung der Zinsen als zuvor erwartet könne gerechtfertigt sein, hieß es. Das Protokoll der Fed habe die Märkte überrascht, da es eine recht aggressive geldpolitische Sicht der Notenbanker offenbare, schrieb Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank. "Angesichts der Lieferkettenproblematik, die sich nicht so schnell entspannen wird, sind die Risiken für anhaltend hohe Inflationsraten enorm."
Die Sorge vor unerwartet schnell steigenden Zinsen hatte vor allem an der US-Technologiebörse Nasdaq einen Ausverkauf ausgelöst. Die stark wachstumsorientierten Tech-Unternehmen gelten als besonders zinssensibel, weil mit höheren Zinsen auch die Finanzierungskosten steigen. Als besonders verwundbar dürften sich die am höchsten bewerteten Anlagen erweisen - zu denen nicht zuletzt die Tech-Aktien zählten, schrieb Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda.
Auch europaweit gerieten die Aktien technologieorientierter Unternehmen
Zudem machten Anleger weiterhin einen großen Bogen um Aktien aus den Corona-Gewinnerbranchen. Im Dax etwa zählten die Anteilsscheine des Online-Händlers Zalando
Die Anteilsscheine von Flatexdegiro
Der Euro
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,23 Prozent auf minus 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx