FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch vor den geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank (Fed) in Schlagweite zu seinem Rekordhoch geblieben. Er bewegte sich dabei nur wenig und notierte am Nachmittag prozentual kaum verändert bei 15 946,01 Punkten. Das Rekordhoch vom August steht bei 16 030 Punkten.

Anleger gehen davon aus, dass die Fed am Abend den Anfang vom Ende der milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft verkünden wird - das sogenannte Tapering. Die Aktienmärkte hätten sich zwar an die üppige Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken gewöhnt, der nun anstehende langsame Entzug sollte sie aber nicht aus der Spur bringen, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Denn es sei auch ein Zeichen der konjunkturellen Stärke, wenn die US-Notenbank den Zeitplan für das Tapering nun verkünden würde. Die Krise sei schließlich größtenteils beendet.

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel schnitt am Mittwoch mit plus 0,63 Prozent auf 35 385,41 Zähler besser ab als der Dax. Bis zu seinem Rekordhoch fehlen noch gut 1000 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,2 Prozent höher.

Die Berichtssaison setzte sich derweil in Deutschland fort mit Quartalszahlen des Autobauers BMW und des Modehändlers Zalando aus dem Dax sowie einigen Unternehmen aus den Reihen dahinter, darunter die Fluggesellschaft Lufthansa , der Softwarehersteller Teamviewer und der Großküchenausstatter Rational .

Die Aktien von BMW stiegen auf das Niveau von Anfang Juli und notierten zuletzt 0,3 Prozent höher. Der Autobauer habe solide abgeschnitten, hieß es von der US-Bank JPMorgan. Die Anteilsscheine von Zalando hingegen knickten nach einem bestätigten Ausblick am Dax-Ende um rund achteinhalb Prozent ein. Sie brachen damit ihre jüngste Erholung ab und rutschten in Richtung ihres vor drei Wochen markierten Tiefs seit September vergangenen Jahres.

Bei den Teamviewer-Papieren scheint die Durststrecke erst einmal zu Ende zu sein. Das Plus belief sich zuletzt auf gut zehn Prozent. Es gab nach der jüngsten Prognosesenkung keine weiteren negativen Nachrichten mehr. Die Anteilsscheine von Lufthansa legten ebenfalls deutlich zu, Rational verbuchten moderate Gewinne.

Als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax verloren Nordex rund zehn Prozent. Ein düsterer Ausblick des dänischen Vestas-Konzerns hatte Windkraft-Aktien insgesamt belastet. Vorne im SDax waren Secunet mit einem Plus von fast 13 Prozent. Vom Trend zum Homeoffice profitiert das Wachstum des IT-Sicherheitsdienstleisters.

Abseits der Berichtssaison sorgte Qiagen für Gesprächsstoff. Der Diagnostikspezialist und der französische Wettbewerber Biomerieux loten nach Informationen von Insidern eine Fusion aus. Die Gespräche befänden sich aber in einem frühen Stadium und eine Einigung sei nicht zwangsläufig, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass Qiagen das Interesse anderer Unternehmen auf sich ziehe, hieß es weiter. Die Aktien beider Unternehmen waren zunächst deutlich in die Höhe geschnellt, verloren jedoch im Handelsverlauf an Schwung. So gewannen Qiagen und Biomerieux zuletzt noch jeweils 1,2 Prozent.

Der Euro bewegte sich vor dem US-Zinsentscheid mit 1,1572 US-Dollar nur wenig. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch etwas höher auf 1,1603 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,26 Prozent am Vortag auf minus 0,30 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,32 Prozent auf 144,33 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,12 Prozent auf 169,50 Punkte./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx