FRANKFURT (dpa-AFX) - Die US-Inflationsdaten für März haben dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch einen Dämpfer verpasst. Die Teuerung in der weltgrößten Volkswirtschaft fiel erneut höher aus als erwartet. Die Chance auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed im Juni ist damit nach den Worten von ING-Chefökonom James Knightley zunichtegemacht worden. Ihm zufolge dürfte sich nun erst im September die früheste Gelegenheit für eine Lockerung der US-Geldpolitik bieten.

Der Dax , der am Nachmittag seine frühen Gewinne abgab und zeitweise in die Verlustzone gerutscht war, beendete den Tag mit einem Plus von 0,11 Prozent auf 18 097,30 Punkte. Damit blieb der deutsche Leitindex erneut unter der 21-Tage-Linie, die Hinweise auf den kurzfristigen Trend gibt und derzeit bei etwa 18 153 Punkten verläuft. Für den MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging es um 0,19 Prozent auf 26 939,96 Zähler abwärts. Europaweit war das Bild uneinheitlich, aber die wichtigsten Indizes schlossen überwiegend dicht am Vortagesschluss. In den USA zeigte sich die Börse schwach.

Im März hatte sich der Preisauftrieb in den USA unerwartet deutlich beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Die Kerninflationsrate verharrte auf ihrem hohen Niveau von 3,8 Prozent. "Mit einem Anstieg der US-Inflationsrate war gerechnet worden, das Ausmaß des monatlichen Preisauftriebs liegt aber über den Erwartungen und so werden die Zweifel an dem erwarteten Zinssenkungspfad der US-Notenbank Fed größer", kommentierten auch die Experten von der Helaba.

Die Hoffnungen der Anleger an den Börsen richten sich daher nun auf die Europäische Zentralbank (EZB), die an diesem Donnerstag über den Leitzins in der Euroregion entscheiden wird. Von ihr wird ein erster Zinsschritt nach wie vor im Juni erwartet. Zudem rückt die in Kürze startende Berichtssaison bereits in den Blick und könnte für neuen Mut sorgen./ck/he

Quelle: dpa-Afx